Haus S

 
6244 Nebikon,
Schweiz

Veröffentlicht am 13. März 2025
Kollektiv.w AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Gedeckter Sitzplatz, Gartenfassade Der Hof als Dreh- und Angelpunkt Hoffassade Auftakt Strassenfassade Lichthof Zugang Terrasse Blick zur Küche Blick zum Wohnbereich Esszimmer mit Sichtachse durch den Hof zur Küche Blick durchs Esszimmer zum Hof und Garten Esszimmer und Wohnraum mit Cheminée Küche am Innenhof Küche mit Platz für den Frühstückstisch Detail Fassade Detail Lichthof

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
08.2024
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
931 m²
Geschossfläche
537 m²
Nutzfläche
380 m²
Gebäudevolumen
1770 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,6 Mio. CHF

Beschreibung

Am einem Südosthang in Nebikon haben Kollektiv.w ein heterogen gewachsenes Einfamilienhausquartier durch einen Neubau behutsam ergänzt. Die Bauparzelle war die letzte eingezonte Grünfläche des, ursprünglich durch eingeschossige Schrägdach-Bauten geprägten Wohnquartiers. Die Bebauungsstruktur wurde später mit zweigeschossigen Wohnhäusern erweitert und Ende der 1960er-Jahre kamen Flachbauten hinzu.
In einer Analogie zu den Flachbauten aus den 1960er-Jahren wurde die bestehende Quartierstruktur erweitert. Der Neubau fügt sich ruhig in die bestehende Bebauungsstruktur ein. Das Hofhaus mit vor- und zurückspringende Volumen orientiert sich an Fluchten der Nachbargebäude und interpretiert die bestehende Architektur zeitgemäss

Realisierung
Strassenseitig zeigt sich das Gebäude introvertiert, zum Garten hin öffnet es sich über die gesamte Fassade. Im Erdgeschoss sind die Wohn- und Lebensräume rund um den westseitigen Innenhof angeordnet, der als zentraler Dreh- und Angelpunkt des Gebäudes dient. Der Innenhof verbindet Innen- und Aussenbereiche und ermöglicht wichtige Sichtachsen zwischen den Räumen. Die am Hof liegende Verbindungsachse betont die räumliche Idee des Hofhauses. Im Obergeschoss befinden sich die Kinderzimmer mit Bad sowie der Elternbereich mit Ankleide, Schlaf- und Badezimmer.
Die Fassade im Erdgeschoss ist von einer massiven Sichtbetonfassade geprägt, die eine solide und monolithische Wirkung verleiht. Das darüberliegende Obergeschoss wird durch massive Innenwände getragen, während die Aussenwände in Holzelementbauweise selbsttragend und vorgehängt sind. Die schwarze, offene Holzschalung des Obergeschosses bildet einen bewussten Kontrast zur monolithischen Fassade des Erdgeschosses und verleiht dem Gebäude eine moderne und elegante Anmutung.

Das Hofhaus
Von Beginn an stand die Idee eines Innenhofs im Zentrum des Entwurfs. Ziel war es, Innen- und Aussenräume miteinander zu verbinden und klare Sichtachsen zwischen den verschiedenen Bereichen zu schaffen. Trotz mehrerer diskutierten Varianten kehrte man immer wieder zu einem der ersten Entwürfe zurück. Die Lösung mit dem dreiseitig umschlossenen Hof und der durchgehenden Verbindungsachse spiegelt die Grundidee sowie die Wünsche der Bauherrschaft optimal wider. Die Gartenfassade öffnet sich nicht nur über ihre gesamte Länge zum Garten, sondern integriert diesen – mit dem roten Ahorn als zentrales Element – in das Gebäudevolumen.

Massiver Sockel
Der Einsatz von Beton vereint Ästhetik, Langlebigkeit und Ressourcenschonung. Sichtbeton überzeugt durch seine moderne Optik und Robustheit. Gleichzeitig nimmt er bewusst Bezug auf die benachbarten Bauten aus den 1960er-Jahren.
Dank der innenliegenden Dämmebene müssen keine massiven Wandquerschnitte aufgeheizt werden. Die Speicherfähigkeit wird über massive Decken, Innenwände und Böden gewährleistet. Der Lehmputz reguliert die Luftfeuchtigkeit, fördert ein gesundes Raumklima und reduziert das Risiko von Schimmelbildung. Als ökologischer, schadstofffreier Baustoff verbessert er die CO₂-Bilanz und trägt zu einem nachhaltigen Wohnumfeld bei.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Baumeister und den wichtigsten ausführenden Gewerken konnte frühzeitig eine effiziente und durchdachte Detailplanung sichergestellt werden. Die statischen Berechnungen wurden vereinfacht und grösstenteils «in-house» umgesetzt. Der Austausch von 3D-Daten erleichterte den Bauablauf und minimierte Missverständnisse. Ein gemeinsames Verständnis aller Projektbeteiligten in der Planungsphase ermöglichte es, Kosten zu optimieren und die Bauzeit zu verkürzen.

Das Projekt von Kollektiv.w wurde für den Swiss Arc Award eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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