Hochhaus Hard Turm Park

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8005 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 13. Juni 2016
Gmür & Gschwentner Architekten + Stadtplaner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Ostfassade Hochhaus Hard Turm Park, GGA, frontal, vom Toni-Areal gesehen Ostfassade Hochhaus Hard Turm Park, GGA, frontal, vom Toni-Areal gesehen Süd-Ost-Fassaden Hochhaus Hard Turm Park, GGA, von Pfingstweidstrasse gesehen Wohnung Hochhaus Hard Turm Park, GGA, durchgesteckte Wohnung mit doppelgeschossiger Wohnhalle Wohnung Hochhaus Hard Turm Park, GGA, Ecknischenfenster in Eckwohnung an Nord-Ost-Fassaden Wohnung Hochhaus Hard Turm Park, GGA, Loggia an Süd-Fassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Pfingstweidstrasse 98 und 100, 8005 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2013

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
121
Geschossfläche
38'000 m²
Gebäudevolumen
145'000 m³

Beschreibung

Der klassisch proportionierte Baukörper bildet mit den benachbarten Hochhäusern ein städtebauliches Ensemble. Programm und innerer Aufbau zeichnen sich durch Nischenfenster aussen an der Gebäudestruktur ab. Im unteren Bereich des Hochhauses befindet sich ein Hotel, oben liegen Eigentumswohnungen unterschiedlichster Form und Grösse.

Der einfache, kräftige Quader an der Kreuzung von Eisenbahnviadukt und Pfingstweidstrasse markiert, als Teil eines Gebäudeensembles, die Wohn- und Hoteladresse an einer städtebaulich bedeutenden Nahtstelle, zwischen Hard Turm Park Areal, Toni Areal und Verteilzentrum Migros-Herdern. Die plastische Artikulation des Turms mit seiner stämmig wirkenden Proportion orientiert sich an der quartiertypischen rauen, fast rudimentären Form- und Raumgebung. Organisation und Struktur des Hochhauses werden von der vertikalen Nutzungsstapelung bestimmt.

Bis zum 10. Obergeschoss erstreckt sich das Hotel. Erdgeschoss und unterer Bereich sind durchlässig und enthalten öffentliche Nutzungen wie Bar und Restaurant. Die Adressbildung am seitlich angeordneten Platz erfolgt durch die azentrische Anordnung der Erschliessungskerne und die grössere Raumtiefe in der westlichen Gebäudeseite. Im 11. bis 24. Obergeschoss wird, entgegen dem konventionellen, erdbezogenen Wohnen, eine dem Stadtboden entrückte Wohnform inszeniert. Sie erlaubt Einblicke, ist nicht hermetisch. Grosse Loggien und Eckfenster, an der Fassade liegende Küchen und Bäder, und eine sich in der Horizontalen ausbreitende Grundrissstruktur charakterisieren die Eigentumswohnungen. Der Wohnteil gliedert sich in drei Geschosspakete, deren Kern zwei durchgesteckte Wohnungen mit einer innenliegenden, doppelgeschossigen Wohnhalle bilden. Ihre Wände koppeln die Liftschächte an die Treppenhauskerne, zwecks Aussteifung des Tragwerks aus tragenden Kernen, Platten und Stützen. Die H-förmigen Stützen führen die Fallstränge der Wohnnutzung durch die engmaschige Struktur der Hotelgeschosse. Die Gebäudehülle ist vollständig aus Aluminiumblechen gefertigt und wie eine Karosserie konstruiert. Das Haus erhält dadurch einen explizit industriellen Look. Die Brüstungsbänder sind mit gefalteten, dunklen Blechen verkleidet. Ein System von versetzt angeordneten Nischenfenstern bildet die Organisation der Grundrissstruktur reliefartig nach aussen ab.

Hochhäuser schaffen Freiräume und räumliche Adressen im Stadtkörper. Sie sind das Sinnbild für verdichtetes, städtisches Wohnen. Das komplexe Raumprogramm mit seinen öffentlichen Nutzungen konzentriert die geballte urbane Kraft an einem exponierten Ort. Der geringe Fussabdruck ermöglicht grosszügige Freiraumstrukturen, die der Öffentlichkeit zugutekommen. Das enorm dichte und kompakte Hochhaus erzielt eine maximale Raumökonomie sowohl im Innern des Hauses als auch im städtischen Umfeld. Dank der grossen Kompaktheit des Baukörpers werden die Anforderungen des Minergie-Standards gut erreicht.

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