IL SCANATSCH

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7015 Reichenau/Tamins,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. August 2018
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Nordfassade Situationsbild Situationsperspektive Südfassade Aufgang Wanderweg Innenhof Wanderweg Haupteingang Innenhof Innenraumbild Regelgeschoss Innenraumbild Dachgeschoss Renaturalisierung Industriegelände

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kies- & Betonwerk Bahnhof Reichenau/Tamins, 7015 Reichenau/Tamins, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2018

Beschreibung

Gelegen im Südosten der Schweiz war das kleine Dorf Reichenau-Tamins lange ein Einflussreicher Standort für die Nord-Süd Traversierung der Alpen. Günstig gelegen am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein und geprägt von den geografischen und geologischen Gegebenheiten, ließen sich im Verlauf der Jahrhunderte mehrere Adelsleute hier nieder und errichteten ein Schlosskomplex, welches noch heute vorhanden ist.

So ist das Schloss Tscharner Denkmal und zugleich auch Zeitzeuge für die Wichtigkeit dieses Standortes. Natur und Tradition sind ständige Begleiter und beeinflussen die Dorfstrukturen wie auch die Bebauung von Reichenau-Tamins.
Reichenau-Tamins wurde im Laufe der Jahrtausende durch zahlreiche Felsstürze heimgesucht. Am Ende der Rheinschlucht gelegen grub sich das Wasser durch die verschiedenen Gesteinsschichten und erschuf so die bekannten 12 Tomahügel in der Umgebung von Domat-Ems und Reichenau-Tamins.

Das Projekt IL SCANATSCH ist der Versuch einer neuen Platzierung eines Kies- und Betonwerkes in Reichenau-Tamins. Die natürlichen Gegebenheiten und geschichtlichen Hintergründe einer geografisch so wichtigen Lage bedingen einen sorgsamen Umgang mit dem Entwurf. Das Gebäude präsentiert sich sehr radikal und Abstrakt, jedoch stets mit einem verzweigten Verständnis für die Lage und Geschichte des Ortes.
Der architektonische Ausdruck einer Industriellen Anlage ist in einer solch Idyllischen Landschaft umso höher zu Gewichten.

Zwei Thesen definieren das neu entstehende Kies- & Betonwerk IL SCANATSCH in Bonaduz. Zum einen die These, dass ein Kies- & Betonwerk vergänglich ist und somit auf- und abbaubar sein muss. Zum anderen der Glaube an der Wiederherstellung einer intakten Natur nach einem industriellen Eingriff.
Das Projekt beruht auf einem additiven System, der gefügt ist und aus einzelnen, vorgefertigten Stahlelementen zusammengelegt wird. Die einzelnen Elemente sind in der Dimension und Materialität identisch. Sie werden nach Norm produziert und gelangen so auf den Bauplatz. Das System ist beliebig erweiterbar und somit sehr flexibel.
Aus diesen Gegebenheiten entsteht ein Baukörper der als Konglomerat bezeichnet werden kann. So spielt sich der ganze Prozess des Kies- & Betonwerkes innerhalb der bebauten Struktur ab. Abgeschlossen wird das Volumen mit einer aus entgifteten und umweltverträglichen Bahnschwellen bestehenden Fassade. Die Öffnungen sind dabei in Profilitbauglas ausgeführt.
Ziel ist es ein Gebäudekomplex mit einer hohen architektonischen Qualität zu generieren und gleichzeitig ökonomischen und ökologischen Ansprüche zu genügen.

Der Versuch ein industrielles Gebäude ökologisch und ökonomisch Nachhaltig zu entwerfen und dabei die architektonische Qualität garantieren zu können, stellte eine große Herausforderung dar.
Das Modular aufgebaute Gebäude verspricht eine temporäre Nutzung die je nach Bedarf auch ungenutzt werden kann. Somit ist die Flexibilität unendlich und lässt sich auf jegliches Raumprogram umwandeln. Diese unglaubliche Vielfalt der Bespielbarkeit trägt zur ökologischen und ökonomischen Effizienz des Projektes IL SCANATSCH bei. Dies lässt eine Weiternutzung, Umnutzung und Umsiedlung des Gebäudes in geringen Zeitabständen zu.
In diesem Fall erfüllt das Gebäude mehrere Punkte die zu einer hohen Langlebigkeit und Effizienz beitragen und stellt ein Mehrwert für das Dorf Reichnau-Tamins dar.

Next Generation Projekt eingereicht von: Iso Tambornino

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