Passivhaus Vogel, Mostelberg

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6417 Sattel-Mostelberg,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Diethelm & Spillmann Architekturbüro
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Das Grundstück bietet eine grossartige Aussicht, aber nicht auf Erdgeschosshöhe. Die Längsfassaden fungieren als raumhohe Träger mit beidseitig 5 m Auskragung. Eingangshof über der westlichen Auskragung Nebeneinander von Gebäudehülle aus Holz und massivem Kern. Wohnzimmer mit Panoramafenster Blick ins Wohnzimmer. Aussenwände, Boden und Dach sind aus tragenden Blockholzplatten (Lärche). Blick vom Galeriegeschoss in den Innenhof. Gästezimmer im massiven Kern mit Fenster zum Eingangshof

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Höhenweg 8, 6417 Sattel-Mostelberg, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2010

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
270 m²
Gebäudevolumen
1350 m³

Beschreibung

Das Wohnhaus im schwyzerischen Sattel liegt auf 1‘100 Meter über Meer, im Ski- und Wandergebiet Mostelberg. Der Standort gewährt eine wunderbare Sicht auf die umliegende Berglandschaft und den Aegrisee in der Ferne. Da das Grundstück eine leichte Senke aufweist, ist jedoch in Bodennähe vom Panorama nicht viel zu sehen. Aus diesem vermeintlichen Nachteil wurde die grundlegende Konzeption des Hauses entwickelt: Der Wohn- und Arbeitsteil ist vom Boden abgehoben und ruht auf einem unbeheizten Sockelgeschoss, das nur die Garage und die Kelleräume aufnimmt. Und weil die Bauordnung lediglich eine zweigeschossige Bauweise zuliess, dehnt sich das Haus in der Horizontalen aus. Dies führt zu den charakteristischen Auskragungen und regelt auf einfache Weise den Anschluss an das bewegte Gelände.



Das Wohngeschoss ist über eine Aussentreppe zu erreichen, die sich unter der westseitigen Auskragung befindet und zu einem Eingangshof führt, der auch introvertierte Terrasse ist. Mit der Auslagerung der Vertikalerschliessung wird eine Vermengung von beheizten und unbeheizten Raumzonen vermieden. Der Dämmperimerter ist somit präzise definiert und einfach gehalten, was für das Erreichen des Passivhausstandards (Minergie-P) nicht unwesentlich ist. Die gewählte Mischbauweise aus massiven, vor Ort hergestellten Bauteilen und leichter Vorfabrikation paart auf effiziente Weise die Vorteile der beiden Materialien. Der Kern aus rohem Beton (Decken und Boden) und verputztem Kalksandstein (Wände) dient der Erlangung von Speichermasse, während die Holzbauweise hochwärmegedämmte Elemente ermöglicht, deren Dicke statisch genutzt werden kann. Im vorliegenden Fall gewähren die 42 cm dicken Dachelemente die stützenfreie Überbrückung des 10 m breiten Wohnraumes. Sie ruhen ferner auf den beiden Längsfassaden, die als Scheiben fungieren und zwischen denen die weiteren Fassadenelemente sowie in freier Höhenanordnung die Böden der Auskragungen eingespannt sind.



Im Innern trifft silbrig gestrichener Putz auf unbehandelte Blockholzplatten aus Lärchenholz. Aussen umhüllt ein Kleid aus dunkel lackiertem Täfer den Holzbau, der mit seiner Form als ein einziges Dach erscheinen soll und sich an den Nachbarhäuser aus den frühen 1970er Jahren orientiert. Die Dachfläche selbst ist vollflächig mit Photovolatik- und Solarthermieelementen belegt und wird dazu führen, dass der Energierrtrag grösser sein wird als der Verbrauch. Ein Plusenergiehaus!

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