Per Invia

 
6048 Horw,
Schweiz

Veröffentlicht am 17. März 2023
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Fassadenmodell Konzeptmodell Wohnlandschaft Innenraum Wohnlandschaft Fassadenansicht Innenfassade Fassadenansicht Aussenfassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Technikumstrasse 21, 6048 Horw, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
36
Geschossfläche
7400 m²

Beschreibung

In der Papiermaschinenhalle 5 auf dem Papieri-Areal in Cham soll eine Wohnlandschaft entstehen, die mit technischer Innovation und architektonischem Gestaltungswillen zahlbaren Wohnraum für alle sozialen Schichten schafft.

Ausgangslage

Das Grundkonzept des Entwurfes wurde in einer interdisziplinären Gruppe erarbeitet. Neben der Architektur fand hier auch die Gebäudetechnik ihren Platz. Durch die Analyse stellten wir fest, dass auf dem Papieri-Areal zahlbarer Wohnraum stark untervertreten ist. Aus diesem Grund machten wir uns an die Erarbeitung eines interdisziplinären Lösungsansatzes. Nach der Auflösung der Gruppe in der Hälfte des Semesters wurden die einzelnen Vertiefungspunkte individuell weiterbearbeitet. Um das architektonische Konzept zu stärken, konzentrierte ich mich auf den Zwischenraum der Wohnlandschaft.

Entwurfsidee

In meiner anfänglichen Analyse des Areals stellte ich fest, dass hier vor allem bezahlbarer Wohnraum für die Zuger Durchschnittsbevölkerung fehlt. Diese Erkenntnis wurde zu dem Herzstück meiner Entwurfsidee. Zahlbare Wohnungen wurden während der letzten hundert Jahre wieder und wieder erbaut. In all diesen Projekten war die Dichte das Hauptargument, um die Wohnungen zu einem bezahlbaren Preis anbieten zu können. Da es sich in diesem Modul aber um eine interdisziplinär angesiedelte Arbeit handelt, suchte ich nach einem anderen Lösungsansatz. In der Zusammenarbeit mit den Gebäudetechnikern erstellte ich das Konzept Haus-im-Haus, das durch die Erträge einer Fotovoltaikanlage quersubventioniert werden konnte. Eine gewisse Dichte im Inneren musste dennoch erreicht werden. Um einer Gettoisierung zuvorzukommen, erarbeitete ich das Konzept der inneren Landschaft. Diese soll alle Wohnungen zusammen verbinden und den Nährboden für eine Gemeinschaft bilden, welche sich bestenfalls durch Vertrauen und Respekt auszeichnet. Genau wie die Lorze vor dem Gebäude sollte dies Landschaft so auch einen Fluss innerhalb des Gebäudes entwickeln. Dieser Fluss sollte sich bis in die Wohnungen ziehen, welche durch ihre dynamische Form ihrer Maisonette-Typologie einen attraktiven Wohnraum bilden sollen. Gestalterisch sollte sich der Innenraum klar von der kalten Betonwelt abheben. Das innere Gebäude konzipierte ich nach der Idee des in den Raum gestellten Möbels.

Projektierung

Um in einem Gebäude die nötige Distanz und Nähe zu seinen Nachbarn entwickeln zu können, werden Zwischenräume benötigt. Diese Zwischenräume leiteten mich zu meiner Strategie mit dem Umgang der Nachbarschaft. Um eine eintönige, kalte Betonschlucht zu vermeiden, entwickelte ich eine Struktur, die in einem Fluss durch das Gebäude führt. Um diesen Fluss im Inneren zu unterstützen, gelangt man über Wendeltreppen von Geschoss zu Geschoss. Die Abstufung der einzelnen Volumina führt wiederum Nischen, die durch die Bewohner angeeignet werden können. Jede der projektierten Wohnungen besitzt einen Zugang zu dem Zwischenraum, welcher aufgrund der Anordnung der Waschräume in diesem Bereich begangen werden muss. So wird eine Begegnung zwischen den Bewohnern provoziert. Hat man aber keine Lust auf Gemeinschaft, so kann man sich ohne Probleme in seine Wohnung zurückziehen. Denn neben dem Gemeinschaftsbereich besitzt jede Einheit auch eine Fassade nach aussen. Damit man sich genügend abgrenzen kann, besitzt jedes Fenster Fellläden im Stil einer Schrankfront, um den Ausdruck des Möbels zu unterstützen. Im Innern gestalten sich die Wohnungen nach der Philosophie Kahns der dienenden und bedienten Flächen. Die dienen die Toiletten und Wendeltreppen den Wohnräumen eine Form zu, die den Fluss der Lorze in die Wohnung zu holen scheint.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Cédric Reber, Université de Fribourg

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