Ritterhausstrasse

 
8713 Uerikon,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. April 2023
Tilla Theus und Partner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Aussenansicht Nord Fassadendetail Aussenansicht Süd Aussenansicht West Aussenansicht Drohne Treppenhaus

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Ritterhausstrasse 6, 8, 8713 Uerikon, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
10.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
10
Grundstücksfläche
1726 m²
Geschossfläche
2230 m²
Nutzfläche
1598 m²
Gebäudevolumen
6989 m³
Parkplätze
12

Beschreibung

Das eigenständige und zeitgemässe Projekt mit hoher Wohnqualität besticht einerseits mit spannender Raumwirkung und andererseits mit seiner charaktergebenden Fassadenanordnung. Das Mehrfamilienhaus spricht eine klare, reduzierte Architektursprache mit adäquater Rücksichtnahme auf sein Umfeld.

Ausgangslage

Die angrenzenden Bauten der Wohnzone entsprachen in ihrer Körnung und Massstäblichkeit den Bauten der Kernzone. Im Laufe der Jahre erfolgte ein quantitativer Massstabssprung. Es galt eine vermittelnde Bebauung dazwischen zu entwickeln. Ein schlüssiges Konzept soll Rücksicht auf die Bauten des historischen Weilers und die gewerblichen Gebäude am Gerbereiweg in Uerikon nehmen. Das Grundstück ist unterhalb des steil abfallenden Bahndamms und zwischen Quartiers- und Kantonsstrasse gelegen. Es gelten erhöhte qualitative Anforderungen. Verlangt wird eine besonders gute Gesamtwirkung.

Entwurfsidee

Die einheitliche Materialisierung des Daches und der Fassade nimmt die Beschaffenheit der früheren Scheunen in Zürcher Landsgemeinden auf. Durch den Zusammenbau der gefalteten Baukörper ergibt sich eine weite mäanderartige Grundrissfläche, die mittels geneigter Schrägdächer eine Grossform definiert: scheinbar zufällig, gleichzeitig selbstverständlich.
Mit dieser Selbstverständlichkeit gliedert sich der Baukörper eigenständig und doch harmonisch in das Ortsbild ein. Er nimmt sich in der Höhe bewusst zurück, zollt den historischen Gebäuden Respekt und führt die bestehende Textur des Weilers in kreativer Sprache fort. Die Geschichte bleibt ablesbar.

Projektierung

Die Fassade weist einen muralen Charakter ähnlich den umliegenden Bauten auf. Sie wird, wie auch das Dach in denselben Biberschwanzziegeln ausgebildet. Der Anteil der Fassadenöffnungen über alle Fassadenflächen liegt gesamtheitlich bei unter einem Viertel. Die Fensterformate der Lochfassade sind überwiegend hochrechteckig gestaltet. Das natürliche Gelände wird geringfügig angepasst. Dabei werden die Freiflächen gärtnerisch so gestaltet, dass sie eine gute Verbindung mit dem naturnahen Charakter der Umgebung eingehen. Im Gebäudeinneren sind die Wohnräume schlicht in Weiss und Eiche Natur gehalten, die Nasszellen strahlen in Pastellfarben eine eigene frische Atmosphäre aus, das Treppenhaus ist im Gegensatz zum Gebäudeäusseren in kräftigem Rot, Yves-Klein-Blau und Lapilazuliweiss gestaltet. Die Dachräume bestrechen durch die ungewohnten Schrägen im Schnitt, durch Innenräume mit Galerien und die doppelgeschossigen Loggien.

192058432