Schopf Hofmatt
,
Schweiz
Veröffentlicht am 05. April 2024
Roger Durrer Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Schopf Hofmatt in Sarnen ist ein kleines, zeitgenössisches Gartenhaus. Die Reduktion auf das Wesentliche war für Roger Durrer Architektur sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Materialwahl das massgebende Kriterium. Ein feines Kleid aus Holzlamellen, umhüllt das gesamte Gebäude und prägt das äussere Erscheinungsbild. Die offene und hinterlüftete Lamellenfassade besteht aus unbehandelten Fichten- und Tannenholzlatten und wurden vor Ort montiert. Das flach geneigte Pultdach ist ebenfalls hinterlüftet und mit einem Doppelstehfalzdach aus Kupfer eingedeckt.
Ausgangslage
Der Schopf Hofmatt befindet sich im Ortsteil Kirchhofen, etwas unterhalb der barocken Pfarrkirche St. Peter und Paul, direkt neben dem denkmalgeschützten, 1643 erbauten Haus Hofmatt. Das Gartenhäuschen ersetzt seinen Vorgängerbau, einen einfachen, gedeckten Holzschopf, praktisch volumengleich. Es lehnt sich an die Gartenmauer entlang der Grundstücksgrenze an und schliesst das Grundstück nach Süden ab. Zusammen mit dem Wohnhaus Hofmatt bildet es einen geschützten Aussenraum für Bewohner und Gäste.
Entwurfsidee
Das Volumen orientiert sich am Vorgängerbau. Lediglich die Neigung des flachen Pultdaches wurde etwas reduziert, um die Besonnung des geschützten Aussenraumes zu verbessern. In Anlehnung an den urtypischen Gartenzaun oder an einfache Freizeitbauten wie Gartenlauben oder Badehäuser ist das Gebäude mit einem feinen Kleid aus Holzlamellen umhüllt. Die Verkleidung kann im Sommer geöffnet und im Winter vollständig geschlossen werden.
Projektierung
Die Eigentümer*innen bewohnen die beiden oberen Geschosse der Hofmatt und wünschten sich einen geschützten Abstell- und Lagerraum sowie die Möglichkeit, im Gartengeschoss zu lagern, zu kochen und zu waschen. Das Gartenhaus besteht darum aus einem Wohnteil mit Gartenküche und Aufenthaltsbereich sowie einem Lagerraum für Brennholz und Werkzeuge.
Realisierung
Als Fundament dient eine Betonplatte, die in geschliffener Ausführung gleichzeitig den Fertigfussboden bildet. Die rückwärtigen, erdberührten Aussenwände sind als Fortsetzung der bestehenden Gartenmauer in Sichtbeton ausgeführt.
Der Schopf besteht aus vorgefertigten Holzelementen in Skelettbauweise. Die Wandelemente sind aussen mit Fassadensperrholzplatten, das Dachelement mit einer Unterdachplatte aus Holzfasern verkleidet. Alle Innenverkleidungen bestehen aus unbehandelten Dreischichtplatten in Fichte/Tanne. Entsprechend der saisonalen Nutzung verfügt das Gartenhaus über keine Heizung. Die Holzelemente sind jedoch mit Mineralfaserplatten hohlraumfrei gedämmt und die gesamte Konstruktion diffusionsoffen ausgeführt.
Das Projekt von Roger Durrer Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.