Garderobengebäude Schorenmatte
,
Schweiz
Veröffentlicht am 14. März 2024
Felippi Wyssen Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Garderobengebäude Schorenmatte befindet sich am Rand des Erholungsgebiets Lange Erlen. Der eingeschossige Holzbau ordnet sich im Landschaftsraum unter und wird durch sein signifikant ausgestelltes Dach geprägt. Felippi Wyssen Architekten gelingt der Spagat aus öffentlicher und privater Nutzung auf speziellem, da natursensiblen Terrain.
Ausgangslage
Die Sportanlage befindet sich in einer Grundwasserschutz- und Grünzone und ist durch das besondere Gelände, den geschwungenen stillgelegten Bahndamm und den angrenzenden Wald geprägt. Die bestehenden Garderoben waren in die Jahre gekommen, entsprachen nicht mehr den Anforderungen. Um ausserdem einen neuen sozialen Quartiertreffpunkt zu bilden, sollten sie mit einem Neubau ersetzt werden. Dabei war die parallele Nutzung privat für Sportler und öffentlich für Zuschauer eine zentrale Voraussetzung.
Entwurfsidee
Räumliche Einfachheit: Der eingeschossige Holzbau gliedert sich in zwei Zonen. Zum Spielfeld öffnet sich eine 40 Meter lange und drei Meter tiefe Terrasse, die als Begegnungszone durch ein markant in die Schräge gestelltes Dach vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen geschützt ist. Diese markante Dachfläche prägt das Erscheinungsbild des Zweckbaus so grundlegend, dass man von einer Art Signet sprechen kann. Dahinter staffelt sich der abgetreppte Grundriss ins Gelände und schmiegt sich an den rückwärtig verlaufenden Bahndamm an. Darin sind alle Umkleiden, Duschen und Materiallager kammerartig angeordnet. Der 70 Quadratmeter grosse Klubraum im Inneren ist durch eine raumhohe Glasfassade von der Tribüne getrennt.
Projektierung
Das markante Vordach dient gleichzeitig als «Solarschild», es ist vollständig mit Fotovoltaik belegt und deckt einen Grossteil des Strombedarfs des Gebäudes. Das Erdgeschoss ist aufgrund der Lage in der Grundwasserschutzzone Lange Erlen auf Stützen aufgeständert. Da das Gebäude nicht unterkellert ist, wurden die Abwasserleitungen oberirdisch verlegt. Einfache Konstruktionsprinzipien und die Vorfertigung der Bauteile verkürzten zudem die Bauzeit. Das Materialkonzept basiert weitgehend auf der Sichtbarkeit der Rohmaterialien. Das Gebäude fügt sich durch die dunkle, leicht grünlich schimmernde Fassade in seine Umgebung und bildet einen Kontrast zu den warmen, hellen Farbtönen im Inneren.
Das Projekt von Felippi Wyssen Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.