Schulhaus Grendel Ennetbaden

13 von 14

 
5408 Ennetbaden,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Stoos Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013

Lernterrassen von unten Zugang Lernlandschaft Erschliessung

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Grendelstrasse 9, 5408 Ennetbaden, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2011

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
1066 m²
Gebäudevolumen
6704 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
7,7 Mio. CHF

Beschreibung

Der Standort ist Teil der bestehenden Schulanlage Ennetbaden, die zwei Schulhäuser, ein Turn- und Mehrzweckgebäude und im Zentrum der Anlage das Gemeindehaus umfasst. Für die gewünschte Nutzung war die Parzelle eher knapp bemessen, im Süden und Westen von der stark abfallenden Grendelstrasse begrenzt, im Osten musste die Zufahrt für das Gemeindehaus weiterhin gewährleistet sein und schliesslich führt im Norden der Tunnel der Kern- und Bäderumfahrung Ennetbaden, eröffnet 2006, unter dem Schulareal und dem Grundstück hindurch.
Das nach allen Seiten offene Schulhaus ist auf die markante städtebauliche Öffnung mit Sicht hangabwärts ausgerichtet. Es bildet eine neue, gefestigte Eingangssituation zum Schul- und Gemeindehausareal und vervollständigt die mäandrierende bauliche Figur der öffentlichen Bauten. Auf zweifache Art verknüpft sich das Schulhaus mit der ungewohnt komplexen, künstlichen Umgebung: einerseits nimmt es das Thema der vorhandenen Sichtbetonmauern auf und führt diese wie Gürtel um sich herum; andererseits macht es sich die gegebenen, gebauten Landschaftsterrassen als „private“ Schulaussenräume zu Eigen.

Das Nutzungsdispositiv ist überschaubar und schnell zu erfassen. Je zwei Lernbereiche verteilen sich auf drei Geschosse und stehen niveaugleich in direktem Bezug zu ihren jeweiligen Aussenräumen. Auf den beiden unteren Ebenen verfügen die jeweils zwei Lernbereiche je über einen «privaten», geschützten und umschlossenen Aussenraum. Die paarweise zusammengefassten Lernbereiche mit ihren Gruppenräumen sind als nutzungsneutrale, unterteilbare Hallenräume konzipiert. Selbst die gemeinsame, von der Vertikalerschliessung getrennte Garderobenhalle soll als Erweiterung für den Unterricht genutzt werden können. Es entstehen zusammen mit den Aussenräumen einzigartige, generöse Lernlandschaften.

Im Hinblick auf eine langfristige Variabilität und Anpassungsfähigkeit der Nutzungen ist die Trennung der Systeme in das bauliche und statische Konzept eingeflossen. Um die kurz- und mittelfristige Nutzungsflexibilität des Schulhauses hoch zu halten ist die Primarstufe flächenmässig gleich behandelt wie die Kindergartenstufe.

192097831