
Sekundarschulhaus und Sporthalle Rothenburg
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. Oktober 2018
UNIK Architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der bestehende Schulcampus wird mit einem adressbildenden Neubau und einer Sporthalle ergänzt. Grosszügige Lernzonen ermöglichen neue Lehrformen und fördern den Austausch. Die gewinnbringende Anordnung der einzelnen Nutzungen schafft Synergien und optimale Abläufe.
Ausgangslage
Die Schulanlage von Rothenburg liegt leicht ausserhalb des Zentrums auf einer Anhöhe und hat durch die Konzentration von Schulgebäuden eine campusähnliche Struktur. Das neue Sekundarschulhaus mit Dreifachsporthalle ergänzt die Anlage, stärkt die Idee des Campus und gibt diesem eine Adresse. Die verkehrsfreie Schulhausstrasse als verbindendes Element zu den bestehenden Schulhäusern wird von einem grünen Streifen in Form eines Baumdaches gesäumt und bildet das Rückgrat der Anlage.
Entwurfsidee
Das neue Gebäude gliedert sich in drei Teile. Das viergeschossige Sekundarschulhaus grenzt an einen eingeschossigen Zwischenbau, welcher die Verbindung zur Dreifachturnhalle herstellt. Alle Teile sind in Erd- und Untergeschoss miteinander verbunden und gründen auf dem gleichen Niveau. Durch die Anordnung der Teile ergibt sich ein fast quadratischer und kompakter Gesamtgrundriss der Gebäude.
Die Grundrisse sind auf einer einfachen Rasterstruktur aufgebaut. Die Eingänge zu Sekundarschulhaus und Turnhalle befinden sich an der südwestlichen Fassade am neuen Pausenplatz der Schule. Die beiden Gebäudeteile besitzen eigene Zugänge und sind dadurch unabhängig voneinander nutzbar. Über die Eingangshalle für die Turnhalle gelangt man entweder in den Zuschauerbereich oder in das Untergeschoss zu den Garderoben. Der nördlichere Eingang erschliesst die Sekundarschule mit den drei Jahrgangsstufen, welche sich in den drei Obergeschossen befinden.
Projektierung
Der Neubau gliedert sich in drei Teile: Der viergeschossige Schultrakt grenzt an einen Zwischenbau welcher die Verbindung zur Dreifachsporthalle herstellt. Die Räume der einzelnen Jahrgangsstufen (1.-3.OG) werden jeweils zu einer Lernlandschaft zusammengefasst. Herzstück ist eine Abfolge von zwei Hallen, welche als offene Lernzonen genutzt werden können. Die Gruppenräume fungieren im Grundriss als Jokerzimmer. Entweder werden sie als Einzelräume genutzt, mit den Klassenzimmern zusammengeschaltet oder zur Lernzone hin geöffnet. Somit wird eine hohe Flexibilität für vielfältige neue Lehrformen geschaffen (Lehrplan, 21, Doppelklassenzimmer, offene Lernlandschaften etc.).
Die Aussenhülle besteht aus sandgestrahlten Betonelementen in einem warmen Farbton. Durch das Abknicken der Fassadenelemente entsteht in Verbindung mit Sonnenlicht ein Schattenspiel, das der Fassade einen untypisch filigranen Ausdruck verleiht, der sich im Laufe eines Tages konstant verändert. Die gewählte Fassadenkonstruktion hat geringe Unterhaltskosten, ist langlebig, robust und nachhaltig. Das Gebäude erfüllt den Minergie-P-Standard.
Die Akustik funktioniert über eine spezielle Wandakustikplatte die zugleich auch bepinnbar ist. Die Betondecken konnten entsprechend rohbelassen werden und mussten nicht noch zusätzlich kostenintensiv verkleidet werden.
Besonderheiten
Die Dachterasse welche zwischen dem Schultrakt und der Sporthalle erstellt werden konnte bringt einen grossen Mehrwert für die Schule. Unterricht im Freien, Projektarbeiten und Pflanzbeete können auf der Terrasse stattfinden.