Schulhaus Rümlang

 
8153 Rümlang,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2024
Bienert Kintat Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Rümelbachstrasse 36, 8153 Rümlang, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
4532 m²
Geschossfläche
23'576 m²
Nutzfläche
1544 m²
Gebäudevolumen
8018 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,7 Mio. CHF

Beschreibung

Bienert Kintat Architekten haben die Primarschulanlage Rümelbach in Rümlang um ein neues Haus für die Heilpädagogische Schule erweitert. Der Neubau ergänzt die bestehende, denkmalgeschützte Schulanlage um ein zweigeschossiges, kompaktes Gebäude am Übergang von Siedlungsraum zur offenen Landschaft.

Ausgangslage

Der Neubau übernimmt und stärkt die städtebauliche Ordnung der bestehenden Primarschulanlage und Kirche und wird zum Bindeglied der beiden direkten Nachbarn. Das neue Gebäude definiert durch seine Stellung und die Lage der Ein- und Ausgänge unterschiedlich gewidmete, gut nutzbare Aussenbereiche in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Nutzungseinheiten.

Entwurfsidee

Um eine mittige zweigeschossige Pausenhalle und Foyer mit offener Treppenanlage, Lift und Sanitärkern werden die Nutzungen ringförmig angeordnet. Zenitales Tageslicht erhellt über ein zentrales Oberlicht die zweigeschossige offene Mitte des Gebäudes. Die einfache Gebäudestruktur unterstützt die Orientierung im Haus und ermöglicht eine eindeutige Adressierung der einzelnen Nutzungsbereiche. Im Erdgeschoss liegen alle Nutzungen mit direktem Aussenraumbezug oder hoher Personenbelegung. Das Obergeschoss ist ein reines Unterrichtsgeschoss mit allen Klassen- und Gruppenräumen, der Logopädie, der Schulleitung und dem Lehrpersonenbereich. Das Grundrisslayout bildet das aktuell gewünschte Raumprogramm ab. Der Skelettbau ermöglicht dank seiner wenigen statischen Festlegungen eine hohe Planungsflexibilität und darüber hinaus eine dauerhafte Die ringförmige Erschliessung unterstützt dieses Prinzip. Die Gebäudestruktur ist auf Flexibilität ausgelegt und sollen Mehrfachnutzungen ermöglichen. So kann das Schulhaus, sollte es zukünftig gewünscht werden, auch von der Primarschule genutzt werden. Die dazu notwendigen baulichen Anpassungen beschränken sich auf den Ausbau. Ein effizientes Fluchtwegekonzept unterstützt die betrieblichen Abläufe im Gebäude. Die konsequente Systemtrennung ermöglicht Anpassungen während der gesamten Lebensdauer des Komplexes. Für die Aufstockbarkeit um ein Vollgeschoss wurden vorab Investitionen getätigt.

Projektierung

Zenitales Tageslicht erhellt über ein zentrales Oberlicht das zweigeschossige Foyer als offene Mitte des Gebäudes. Die meisten Räume erhalten von zwei Seiten Licht, die Wege sind kurz und die Nutzungen sind klar und übersichtlich angeordnet. Die den fünf Klassenzimmern und Gruppenräumen korridorseitig vorgelagerten Garderobennischen erhalten zusätzlich Tageslicht über kleinere Oberlichter. Die einfache Gebäudestruktur unterstützt die Orientierung im Haus und ermöglicht eine eindeutige Adressierung der einzelnen Nutzungsbereiche.

Realisierung

Untergeschoss und Erdgeschoss bis einschliesslich Decke über dem Obergeschoss sind als Stahlbeton-Skelettkonstruktion konzipiert. Die Fassade ist in Holzelementbauweise konstruiert. Im Erdgeschoss schützt ein Betonsockel die Aussenhülle. Die Fassade wird aus farbig gestrichenem Weichholz gestaltet. Lisenen, Brüstungs- und Sturzpaneele bilden die bauliche Ordnung des Innern aussen ab. Aussenliegende Stoffmarkisen schützen wirkungsvoll vor Wärmeeintrag. Das Tragwerk ist auf einem regelmässigen Stützenraster aufgebaut, mit ökonomischen Spannweiten und einer klaren baulichen Ordnung auf Grundlage eines funktionalen Flächenrasters. Das Dach wird intensiv genutzt: Dachbegrünung für ein gutes Mikroklima und als Retentionsfläche, Oberlichter für eine gute Tageslichtnutzung im Innern sowie eine leistungsfähige PV-Anlage. Die Materialisierung im Innern ist einerseits robust und dauerhaft, aus geschliffenem Hartbeton, Kunststein, Sichtbeton, und andererseits wohnlich und aus anpassbaren Leichtbauwände, Holzoberflächen, Linoleumböden.

Das Projekt von Bienert Kintat Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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