Schweizer Botschaft Singapur

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288162 Singapur ,
Singapur

Veröffentlicht am 09. April 2024
Berrel Kräutler Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Haupteingang Zugang zur Botschaft Vordach Zufahrt und Eingangsbereich Gedeckter Bereich vor dem Haupteingang Konferenzraum und Einfahrt Einstellhalle Zugang von der Residenz, Konferenzraum Wartebereich, Ankunft Blick zum Konferenzraum von der Cafeteria aus Ausblick vom Konferenzraum Bürobereich Open Space mit Blick in den Innenhof Bürobereich Büro-Kombinationszone Verbindungstreppe Untergeschoss und Bürobereich

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
03.2024
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
3800 m²
Geschossfläche
1500 m²
Nutzfläche
1030 m²
Gebäudevolumen
6200 m³
Anzahl Arbeitsplätze
30
Parkplätze
9

Beschreibung

Das im Jahr 1984 errichtete Kanzleigebäude in Singapur wurde respektvoll und minimalinvasiv am Bestand durch Berrel Kräutler Architekten saniert und erweitert. Die quadratische Form wurde vervollständigt, bereinigt und die Gebäudehülle nach aussen erweitert. Das neue markante Vordach begrüsst Ankommende und schafft Identität.

Ausgangslage

Das bestehende Kanzleigebäude präsentiert sich als flacher Bungalow, der in die kulissenartige Parklandschaft am Rande von Singapur eingebettet wurde. Die Architektur wurde perfekt auf die üppige tropische Vegetation und auf die Bedürfnisse im vorherrschenden Klima abgestimmt, sodass das Gebäude eine enge symbiotische Beziehung mit seiner Umgebung eingeht. Es ist ein prinzipiell klar geschnittener Baukörper mit einer einfachen Struktur. Einzig die ausgeschnittene Ecke mit dem Haupteingang bricht mit seiner ansonsten ruhigen Form.

Entwurfsidee

Die neue Tragstruktur ist auf wenige präzise Massnahmen beschränkt, die sich sowohl am Bestand orientieren und auch die neue räumliche Gliederung wesentlich prägen. Ein separater gläserner Konferenzraum befindet sich neu im Eingangsbereich. Neben diesem Körper bleibt ein überdachter Bereich vor den Eingängen frei. Dieser Ankunftsbereich ist als leicht erhöhte Plattform gestaltet, die einen Ausblick ins umgebende Grün bietet. Das darüberliegende Dach ist zur Ecke hin leicht angehoben – eine einladende Geste – die für die Offenheit und Transparenz des Landes stehen. Im Innern wird das bestehende Raumangebot modernisiert. Der Übergang zwischen geschlossenen und offenen Räumen ist fliessend und kann je nach Bedarf angepasst werden. Der zentrale Hof wird belassen und trägt zur Belichtung der inneren Büros bei. Da alle Aussenwände der Kanzlei aus Glas bestehen, verschwimmen die Grenzen zwischen Innen und Aussen. Die Innenräume werden stark vom üppigen Grün der Umgebung geprägt. Die Oberflächen der verwendeten Materialien – das Glas und das Weiss der opaken Bauteile – reflektieren die Farbe zusätzlich.

Projektierung

Zunächst wurden alle veralteten und überflüssigen Gebäudeteile entfernt. Das neue, monolithisch wirkende Vordach ist aus Stahl und wurde mit Zementplatten verkleidet. Einzig die Elemente, welche die äussere Topografie modellieren, wie Treppen, Rampen und Stützmauern sind aus Beton. Bei der Materialisierung wurde auf einen durchgehenden weissen Terrazzoboden gesetzt. Die abgehängte Metalldecke mit integrierter Beleuchtung versteckt die schwarz gestrichenen Lüftungs-, Klima- und Elektroinstallationen. Die raumhoch verglaste Fassade sowie die Trennwände aus Glas wurden mit Vorhängen als akustische Massnahme versehen. Im Kontrast dazu steht ein zentraler Kern aus Eichenholz, der den Besucherbereich von den Büros trennt und dem Innenraum einen warmen Charakter verleiht. Die Besuchertheke besteht aus Schweizer Andeer Granit. Die Möblierung der Gemeinschaftsräume ist minimalistisch und auf Weiss und Eiche reduziert, wobei grüne Sofas im zentralen Bereich des Gebäudes einen Bezug zur Umgebung schaffen. Der mineralische Belag des Gebäudesockels ähnelt der Ästhetik des weissen Terrazzos im Gebäudeinnern. Die Grenzen zwischen Innen und Aussen verschwimmen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Schweizer und dem Team in Singapur war entscheidend, um die Herausforderungen der lokalen Bauweise zu meistern und den Anforderungen des Bauherrn gerecht zu werden.

Das Projekt von Berrel Kräutler Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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