Gemeindezentrum Niedergesteln | Verwaltung
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Schweiz
Veröffentlicht am 30. März 2023
VWARCH ARCHITEKTEN dipl. Arch. ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das 1812 erbaute Gmeihüs wurde 1990 zum Verwaltungsgebäude umgebaut. Die Raumaufteilung und die Ausstattung der Büroräumlichkeiten wurden den heutigen Bedürfnissen angepasst. Im Sockelgeschoss, wo sich ein neu konzipierter Gemeindesaal befindet, wurden die Natursteinwände vom Putz befreit.
Ausgangslage
Die Gemeinde Niedergesteln, ein Dorf im Talgrund des Oberwallis, welches sich auf Grund der Geschichte als Ritterdorf bezeichnet, besitzt im alten Dorfkern mehrere zusammenhängende altehrwürdige Gebäude. Diese werden im Gebäudeinventar der kantonalen Denkmalpflege als schützenswertes Kulturdenkmal festgehalten und sollten in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert werden. Die Büroräumlichkeiten des Verwaltungsgebäudes mussten den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Zudem war ein neuer Gemeindesaal gewünscht.
Entwurfsidee
Die altehrwürdigen Gebäude sollten so gut wie möglich erhalten bleiben. Im Inneren wollte man die Räumlichkeiten für die Verwaltung auf die heutigen Bedürfnisse anpassen und die Büroräumlichkeiten in Einklang mit dem Bestand modern ausstatten. Es entstand die Idee, einen neuen Gemeindesaal im Sockel des Verwaltungsgebäudes zu konzipieren. Hierfür wurden die Natursteine im Sockelgeschoss vom Putz befreit. Zudem wurde ein Ausstellungsraum, eine kleine Küche und Toiletten für diesen Gemeindesaal vorgesehen.
Projektierung
Die Fassaden wurden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert. Mit einem mineralischen Putz hat man es geschafft, die Materialität und die Struktur der ursprünglichen Fassade wieder herzustellen. Für den Gemeindesaal im Sockelgeschoss wurde innen liegend das Mauerwerk vom Putz befreit und sichtbar belassen. Für die dazugehörige Küche und WCs wurden 40 Kubikmeter Fels entfernt und gezeigt. Für die Büroräumlichkeiten wurden ein fugenloser Boden und ein mineralischer Putz für die Wände gewählt. Damit der Komfort in den Arbeitsbereichen erhöht werden konnte, wurde eine kontrollierte Lüftung installiert. Aufgrund der knappen Platzverhältnisse wurden die Lüftungsleitungen sichtbar geführt. Der ehemalige Kaminschacht konnte für die vertikale Verteilung genutzt werden. Damit der Zugang vom alten Dorfkern behindertengerecht gestaltet werden konnte, wurde ein Lift eingebaut.