
Restaurierung Rotonde SBB
,
Schweiz
Veröffentlicht am 30. März 2023
VWARCH ARCHITEKTEN dipl. Arch. ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Rotonde der SBB in Brig ist die einzige übrig gebliebene Lokomotivremise der Schweiz, die noch ihrem ursprünglichen Zweck dient. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde bei laufendem Betrieb saniert. Die Fassaden, zuletzt weiss gestrichen, haben ihr ursprüngliches ockergelb zurückerhalten.
Ausgangslage
Das denkmalgeschützte Gebäude sollte nach der Restaurierung auch für die heute längeren Lokomotiven gebraucht werden können. Zudem sollte das Gebäude mit minimalen Eingriffen für die Erdbebensicherheit ertüchtigt werden. Die Fassadenänderungen der letzten Jahrzehnte sollten rückgängig gemacht werden, um wieder den ursprünglichen Ausdruck des Gebäudes erstrahlen zu lassen.
Entwurfsidee
Der Entwurf ist geprägt von der Idee, die Rotonde wieder in ihrem ursprünglichen Aussehen erstrahlen zu lassen. Um das Gebäude ohne grosse Eingriffe auf Erdbebensicherheit zu ertüchtigen, wurde gemeinsam mit dem Bauingenieur eine schlichte Lösung konzipiert. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurden die Sanierungsmassnahmen der Betonkonstruktion, das Dach, die Fassade und deren Farbgebung bestimmt.
Projektierung
In einer ersten Phase wurden die Werkstätten im östlichen Teil saniert. Bei diesem Gebäudeteil wurde das Dach und die Oberlichter erneuert. Die schadstoffbelastete Dachabdichtung wurde entfernt und mit einem leicht gedämmten Dachaufbau neu gemacht. Die in die Jahre gekommenen Oberlichter wurden mit Gleichwertigen ersetzt.
Der Fokus wurde auf den wichtigsten Teil, die Lokomotivremise, gelegt. Die Flügeltor mussten ersetzt werden und wurden neu als Falttore aussen angeschlagen. Der daraus entstandene Raumgewinn erlaubt nun auch das Einstellen von längeren Lokomotiven. Die prägende rohe Betonkonstruktion im Inneren wurde gereinigt und saniert. Damit diese auf die Erdbebensicherheit ertüchtigt werden konnte, wurden an zwei Standorten je zwei Streben hinter die Fassadenfenster eingebaut. Ein Hauptbestandteil des Projektes war auch die Wiederherstellung der ursprünglichen Fassade. Durch Recherche wurden die ursprünglichen Farben ermittelt. Das ockergelb welches mit mineralischer Farbe aufgetragen wurde, lässt die Rotonde wieder in ihrem alten Antlitz erstrahlen.