Six Frames
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. April 2024
Lukas Lenherr Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Umnutzung einer Schüür aus der Zeit um 1850 durch Lukas Lenherr Architekten ist von aussen erst auf den zweiten Blick erkennbar. Nur die Fensteröffnungen lassen die Umnutzung zum Wohnraum erahnen. Das Bauprojekt nimmt die historischen Gegebenheiten in Männedorf auf und setzt sie unter ökologischen Gesichtspunkten um. Sechs namensgebende Rahmen aus Fichtenholz stützen das bestehende Tragwerk während der Umbauphase und bleiben danach erhalten. Vertikale und horizontale Scheiben stabilisieren die Holzkonstruktion und gliedern den Innenraum. Die so entstandenen Nischen sind über drei Geschosse miteinander verbunden und bilden zusammen einen offenen Wohnraum vom Erdgeschoss bis unter das Dach.
Entwurfsidee
Die entstandenen Räume sind nach dem Prinzip des amerikanischen «Shotgun House» erlebbar: Selbst die geschlossenen Räume haben Sichtverbindungen, innere Fenster oder Luken, um mit dem Wohnbereich kommunizieren zu können. Katamaran-Netze verstärken die variablen Nutzungsmöglichkeiten. Dennoch ist Rückzug ist in dieser sehr offenen Wohnform jederzeit möglich.
Im Untergeschoss befindet sich ein im Volumen versetzter Werkraum, der durch Oberlichter den Blick auf das darüber liegende Holzhaus freigibt. Die Verbindung der Stockwerke erfolgt über einen offenen Treppenraum.
Projektierung
Das Grundvolumen und die Dachform der Scheune blieben unverändert. Eine neue Stülpfassade aus Weisstannenholz wurde im Yakusuzgi-Verfahren verkohlt. Das so behandelte Holz wird mutmaslich mehrere Generationen halten und schafft einen Wiedererkennungswert für das denkmalgeschützte Ensemble mit den hinteren Häusern im Hof. Dass es sich bei der Scheune um ein Wohnhaus handelt, ist nur an den Fensteröffnungen zu erkennen. An zwei Fassadenseiten verschwinden die Fenster sogar hinter manuell verstellbaren schwarzen Holzlamellen.
Das Projekt von Lukas Lenherr Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.