Umnutzung Bürogebäude «The Brick 80»

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8052 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. April 2025
Züst Gübeli Gambetti Architektur und Städtebau AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Erschliessung Erdgeschoss Loftwohnen im ehemaligen Bürogebäude Ansicht Schärenmoosstrasse Eingangshalle Eingangshalle "Waschkathedrale" im Erdgeschoss Atelier im Erdgeschoss Loftwohnung Küche Atelier im Erdgeschoss Atelier im Erdgeschoss Loftwohnung Bad

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Schärenmoosstrasse 80, 8052 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
08.2024
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
110
Grundstücksfläche
4733 m²
Geschossfläche
14'638 m²
Nutzfläche
9590 m²
Gebäudevolumen
71'077 m³

Beschreibung

Nur einen Steinwurf vom Fernsehstudio entfernt, stand ein angejahrter Büroriese aus den 1980ern. Rechts flankiert von der Megastruktur einer Pensionskasse, ist er Zeuge der lange nur monofunktionalen Stadtentwicklung Leutschenbachs. Seit geraumer Zeit kündeten indes ein neuer Park sowie die zwei benachbarten Wohntürme The Metropolitans von der Vision einer lebenswerten «Stadt der kurzen Wege», in der Wohnen und Arbeiten verschmelzen. Angesichts dieser Entwicklungen und des Umbaupotenzials des Gebäudes versprach seine «Aufforstung» mit einem Wohnanteil von 95 Prozent und den Gemeinschaftsräumen ein fruchtbares Biotop zu werden.

Im Parterre ist so eine Vielzahl kleiner, auch direkt vom öffentlichen Raum zugänglicher Ateliers entstanden. Mittels eigens geschreinerter Box- und Podestmöbel bieten sie ein reiches Innenleben. Und ebenso eine geschützte Warte, von wo aus Pioniernutzer den Aussenraum kolonialisieren. Die Stirnseiten des Gebäudes blieben vier Gewerberäumen vorbehalten. Seitlich führen zwei neu inszenierte Eingänge in die hohe Empfangshalle. Ihre Raumdramaturgie weist den Weg an Sitznischen und Briefkästen vorbei zur «Wasch-Kathedrale» und einer Gemeinschaftsküche. Räumlich wie funktional werden so Orte des Austauschs geschaffen, die der Vereinzelung von Singlehaushalten entgegenwirken.

Nebst eines vitalen Mietermix’ und Einrichtungen, die die Gemeinschaft fördern, bestand die Leitidee in einer möglichst geringen Eingriffstiefe und wenig Abbruch. Bei der Umnutzung der Büroetagen wurde mit minimalen Mitteln eine charakterstarke, wohnliche Loft-Atmosphäre geschaffen. Sichtbetondecken, Gussasphaltböden sowie Aufputz geführte Stoffkabel, die sich wie Spinnennetze über Wände und Decken ziehen, tragen die Spuren der Vornutzung zur Schau. Lange, zu Arbeitstischen umgestaltete Fensterbretter bringen einen Mehrwert. Pro Etage gibt es 18 Lofts à 60-110 m², die dank eingestellter Spanholzboxen ganz unterschiedliche Sphären evozieren. Und während allen Bewohnern die Dachterrasse offen steht, profitieren jene im Attika von eigenen Aussenräumen auf dem revitalisierten Bau. (mc)

Das Projekt von Züst Gübeli Gambetti wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.

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