
Wirtschaftsgymnasium
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
MET Architects GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Wirtschaftsgymnasium im Basler St. Alban-Quartier wurde 1941 erbaut. 2017 wurde ein umfassender Sanierungsbedarf der haustechnischen Anlagen festgestellt, der eine Gesamtsanierung notwendig machte.
Ausgangslage
Der inventarisierte Gebäudekomplex setzt sich aus vier Baukörpern zusammen: ein fünfgeschossiger Haupttrakt, ein dreigeschossiger Südtrakt, ein quergestellter Aulaflügel und ein separater Turnhallenbau. Räumliche und technische Anpassungen sollten auch zukünftig einen zeitgemässen Schulunterricht gewährleisten.
Entwurfsidee
Die Massnahmen am Rohbau beinhalteten die Sanierung des Dachs und der Gebäudehülle inklusive neuer Holzfenster und zentral gesteuertem Sonnenschutz. Die früher durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk erzeugte Wärmeenergie wird neu durch einen Fernwärmeanschluss sichergestellt. Die Kanalisation wurde teilweise ersetzt und die Frischwasserinfrastruktur vollständig erneuert. Alle Gebäudetrakte wurden mit Glasfaser erschlossen und die Medientechnik auf den neuesten Stand gebracht.
Die grössten räumlichen Anpassungen sind der Einbau einer Mensa, einer Mediathek und einer neuen Liftanlage sowie die Neuorganisation der Turnhallennebenräume und der Umbau der ehemaligen Hauswartwohnung, die mittlerweile als Kindergarten genutzt wird. Im ganzen Gebäudekomplex mussten bauliche Massnahmen getroffen werden, um aktuelle Normen und Gesetze bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und die hindernisfreie Zugänglichkeit zu ermöglichen.
Projektierung
Die Klinkerböden in den Korridoren und Treppenhallen sowie der historische Holzmosaikboden und die Holzdecke in der Aula konnten erhalten werden. Alle anderen inneren Oberflächen wurden vollständig erneuert. Dafür wurde ein ausführliches Farb- und Materialkonzept erarbeitet, um den Innenräumen ein sorgfältig gestaltetes, freundliches Erscheinungsbild zu verleihen. Feine Differenzierungen pro Geschoss erleichtern die Orientierung, transformieren die Verkehrsflächen in Aufenthaltsräume und durchbrechen die Gleichförmigkeit der Regelgeschosse.
Realisierung
Über eine neue Liftanlage sind alle Geschosse hindernisfrei zugänglich. Die Nasszellen wurden im ganzen Gebäudekomplex umgebaut und die Sanitärapparate ersetzt. Die Fachräume Physik, Chemie und Biologie wurden komplett neu ausgestattet. Die neue Mensa erstreckt sich über die Südostseite des südlichen Gebäudetrakts. Die Fläche des ehemaligen Korridors wird für die Produktionsküche genutzt. Eine Treppe am Ende der Küche führt in das Untergeschoss mit allen relevanten Nebenräumen. In der Aula wurden Holzdecke und -boden saniert und die Technik erneuert. Über der Aula wurde eine Mediathek eingebaut, die über nach Norden ausgerichtete Dachflächenfenster und bestehende Rundfenster im Kniestockbereich belichtet wird.
Im Turnhallenbau wurde die Erschliessung vereinfacht und die freigewordene Fläche zur Vergrösserung der Geräteräume genutzt. Eine kleine Rampe führt von der Pausenhalle in den neuen Eingangsbereich mit direktem Zugang zu den Turnhallen. Mit der Erneuerung aller inneren Oberflächen wurden die Turnhallen und die ehemalige Hauswartwohnung, die mittlerweile als Kindergarten genutzt wird, in eine zeitgemässe Erscheinung überführt.