Umnutzung und Erweiterung Kirche in Kindertagesstätte

 
7310 Bad Ragaz,
Schweiz

Veröffentlicht am 29. September 2020
Atelier Drü Architektur+Bauleitungen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

01_Aussen_Erweiterung 02_Aussen_Abend_Transparenz 03_Aussen_Abend_Frontansicht 04_Aussen_Erweiterung 05_Aussen_Spielwiese 06_Aussen_Treppe 07_Aussen_Erweiterung 08_Innen_Gedeckter_Spielraum 09_Innen_Spielboxen_Kirchsaal 10_Innen_Spielboxen_OG 11_Innen_Spielboxen_OG 12_Innen_Spielboxen_OG 13_Innen_Spielboxen_Beleuchtung_OG 14_Innen_Eingangsbereich_EG 15_Innen_Spielboxen_EG

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Calandastrasse 2, 7310 Bad Ragaz, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
07.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
1010 m²
Geschossfläche
500 m²
Nutzfläche
350 m²
Gebäudevolumen
1700 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,5 Mio. CHF
Parkplätze
9

Beschreibung

Mitten in der attraktiven Gemeinde Bad Ragaz wurde die neuapostolische Kirche zu einer Kindertagesstätte umgenutzt und mit einem Anbau aus Holz erweitert. Der Eingriff in den Kirchenbau wurde so gering wie möglich gehalten.

Ausgangslage

Die Gemeinde Bad Ragaz konnte im Frühjahr 2018 die Liegenschaft der Neuapostolischen Kirche an der Calandastrasse 2 in Bad Ragaz erwerben. Die Liegenschaft befindet sich in unmittelbarer Nähe zu der bestehenden Primarschulanlage mit integriertem Mittagstischangebot, Singsaal, Aussenspielflächen und Turnhalle. Entsprechend hat die Entwicklung dieser Liegenschaft auch Auswirkungen auf das gesamtheitliche Schulraumkonzept.

Entwurfsidee

Das äussere massive Erscheinungsbild der Kirche soll bewahrt werden, zugleich soll sich die Erweiterung vom Bestand abheben, sodass ein Kontrast zwischen Alt- und Neubau entsteht. Der Anbau soll leicht, warm und transparent erscheinen und mit der Umgebung fusionieren.
Mit der Erweiterung der Liegenschaft durch eine Erweiterung wurden im Erdgeschoss Büroräumlichkeiten realisiert und das gesamte obere Stockwerk als gedeckter, halboffener Spielplatz für die Kinder zur Verfügung gestellt. So wird die Aussenspielfläche vergrössert und es entstehen zwei Aussenräume auf verschiedenen Niveaus mit unterschiedlicher Charakteristik. Gleichzeitig werden diese Räume spielerisch verbunden mittels Rutschbahn und Treppe, wodurch ein Kreislauf entsteht.
Anstelle von massiven Zwischendecken wurden Spielboxen in den überhohen Kirchenraum platziert. Diese begehbaren Holzboxen machen den gesamten ursprünglichen Kirchenraum spürbar, welcher so die Flexibilität für allfällige Umnutzungen behält. Ausserdem bieten die Boxen abwechslungsreiche Spielräume für die Kinder. Die Innenmaterialisierung ist zurückhaltend, sodass die Kinder im Vordergrund stehen.

Projektierung

Ein hoher Holzanteil bei der neuen Fassade und dem neuen Dach sowie die Nutzung gesunder Materialien im Innenbereich runden das Projekt ab. Mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe zu Heizzwecken bildet das Projekt ein gutes Beispiel für einen nachhaltigen Weiterbau am Bestand.

Besonderheiten

Die grosse Herausforderung beim Weiterbauen im Bestand besteht darin, dass die Planung die vorhandene Gebäudesubstanz berücksichtigen und beinhalten muss. Somit wird nicht auf der grünen Wiese oder auf dem weissen Papier geplant, was die Arbeit extrem spannend macht.

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