Wohn- und Atelierhaus Bläsi

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4057 Basel,
Schweiz

Veröffentlicht am 06. April 2023
Wallimann Reichen GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Regelgeschoss Strassenfassade Strassenfassade Atelier 1. Dachgeschoss 2. Dachgeschoss Regelgeschoss Regelgeschoss Hoffassade Hoffassade

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
10.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
4
Anzahl Arbeitsplätze
3

Beschreibung

Auf kleiner Parzelle wurde innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen und einem klaren Kostenkorsett ein Wohnhaus mit einem Atelier entwickelt, das der vorgefundenen Dichte des Quartiers gerecht wird.

Ausgangslage

Die Prüfung der Sanierung des 100-jährigen Hauses brachte hervor, dass eine einfache und schlecht unterhaltene Substanz vorliegt. Unter anderem hätten die zwei Bruchsteinfassaden, welche bis anhin sämtliche anfallenden Lasten aufnahmen, statisch ertüchtigt und/oder ergänzend ein neues Tragsystem eingeführt werden müssen. Mit der angedachten Aufstockung kam eine Ertüchtigung der Fundamente und Bodenplatte hinzu. Da der Aufwand für das Vorhaben sehr hoch war und die bestehende Geschossigkeit mit Hochparterre eine Aufdopplung verunmöglichte, fiel der Entscheid auf einen Ersatzneubau.

Entwurfsidee

Die Situierung und minimale Abmessung der gegebenen Parzelle inmitten des dichten Kleinbasels sowie die damit zusammenhängenden baurechtlichen Rahmenbedingungen prägen das Wohnhaus merklich. Entsprechend dem Charakter des vielschichtigen Quartiers werden vier Kleinwohnungen und ein erdgeschossiges Atelier realisiert: Die Regelwohnung zeichnet sich durch einen einfachen, offenen Grundriss aus, der fliessend um den azentrisch gesetzten Erschliessungskern modelliert ist. In Form eines inneren Rundlaufs werden sowohl Funktionalität mit einer gefühlten Grosszügigkeit auf kleinem Raum verbunden, als auch die Grenzen der konventionellen Raumproportionen ausgelotet. Das von gestrichenem Industriemauerwerk gesäumte Raumgefäss mit seinen liegenden, die beiden Fassaden begleitenden Räumlichkeiten findet seine äussere Entsprechung in Bandfenstern. Südseitig verwandeln sie mithilfe von grossen Hebeschiebefenstern den jeweiligen Ess- und Wohnbereich in eine lichtdurchflutete Loggia. Während sich die Regelwohnung in der Fläche entfaltet, dehnt sich die Dachwohnung mit und in dem markanten, geöffneten Kern in die Vertikale aus. Das Atelier wird als durchgesteckte Raumeinheit wahrgenommen, funktioniert jedoch analog der Maisonette-Dachwohnung entflechtet über zwei Geschosse. Indem sich der ebenerdige Besprechungsbereich über eine Treppe zu einem überhohen Arbeitsraum im Untergeschoss entwickelt, kann das zulässige Bauprofil erst gänzlich ausgenutzt werden.

Projektierung

Um in die vom Baureglement eingeschränkte Gebäudehöhe vier Wohneinheiten und ein Atelier unterbringen zu können, wurden die Eigenschaften vom Baustoff Beton ausgenützt. Die Bedingtheit eines effizienten Tragwerks, das mit geringen Abmessungen vertikale und horizontale Lasten aufnimmt und bereits Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllt, wird auf die Betonstruktur übertragen.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

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