Wohnhaus Tan

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9405 Wienacht-Tobel,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. April 2024
Flühler Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Aussenbild Ansicht Eingang Ansicht Nordosten Aussenzugang Eingang Wohnen Loggia Westen Treppenhaus Detail Fenster Ansicht Strasse Ansicht Garten

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
06.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
2100 m²
Nutzfläche
336 m²
Gebäudevolumen
1590 m³

Beschreibung

Das in den 1960er-Jahren erbaute Haus an markanter Lage in Wienacht-Tobel liegt auf einer Hügelkuppe oberhalb von Rorschacherberg ausserhalb der Bauzone. Die einzigartige Fernsicht im Appenzellerland reicht weit über die umliegende Bodenseeregion hinaus und prägt Ort und Haus. Die Ausgangslage und die Anforderungen an den geplanten Ersatzneubau mit zwei Wohneinheiten orientieren sich an der ursprünglichen Struktur. Der Entwurf von Flühler Architektur setzt sich mit den identitätsstiftenden Merkmalen auseinander und transformiert das Ferienhaus mit einer einfachen und prägnanten Formensprache.

Entwurfsidee

Die Architektur ist beispielhaft für die Entstehungszeit und erinnert in Ansätzen an den Bauhaus-Stil. Der kompakte und einfache Baukörper mit flach geneigtem Dach zeichnet sich durch seine strukturierte und horizontale Fassadengliederung aus. Die massiv wirkenden Fassaden werden durch eingezogene Loggien, einzelne Fensteröffnungen und über Eck geführte Fensterbänder gegliedert. Diese Elemente, aber auch der aussen liegende Kamin, kennzeichnen die dahinter liegende Wohnnutzung. Das zweigeschossige Haus ist über den Vorplatz im Süden erschlossen. Die Räume sind um das zentral gelegene Treppenhaus angeordnet. Im Untergeschoss befinden sich Technik- und Kellerräume sowie eine kleine Einliegerwohnung mit eingezogener Terrasse, die über die Westfassade mit separatem Eingang erschlossen ist.

Projektierung

Das schmale, lange Grundstück erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und fällt seitlich steil ab. Das Gebäude steht im oberen, südlichen Bereich zur Strasse und nimmt die ursprüngliche Gebäudestellung und Volumetrie auf. Das Dach mit flacher Neigung, die reduzierte Formensprache der Gebäudevolumetrie und die geradlinigen Konturen prägen das Haus. Das Gebäude besteht aus zwei Geschosswohnungen und einem Sockelgeschoss. Die Erschliessung erfolgt weiterhin über den bestehenden Vorplatz. Ein unbeheiztes Treppenhaus verbindet die Geschosse und erschliesst den Aussenraum. Dort fügt sich ein gestalteter Garten situativ und zurückhaltend in das bestehende Gelände ein.

Realisierung

Die Fassadengestaltung greift die identitätsstiftenden Merkmale des Gebäudes von 1960 auf: Die horizontale Struktur mit ablesbaren Geschossebenen wird durch eine bandförmige Fensteranordnung über Eck und horizontal liegende Einzelfenster gegliedert. Diese wird durch die Anordnung der Fensteröffnungen und innenliegenden Balkone aufgegriffen und weitergeführt. Die Gestaltung sowie der neu konzipierte aussenliegende Schornstein zeichnen die dahinterliegenden Nutzungen nach aussen ab. Der Ersatzbau wird in den geforderten hochwertigen Materialien ausgeführt und führt den Ausdruck des Gebäudes, den massiven und morphologischen Charakter fort. Die Ausführung erfolgt in Sichtbeton mit stehender Bretterschalung. Die Fenster sind in Holz/Metall ausgeführt, um den technischen und gestalterischen Anforderungen gerecht zu werden. Die Dachflächen sind mit einer Indach-Fotovoltaikanlage ausgestattet.

Das Projekt von Flühler Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner veröffentlicht.

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