
Wohnhochhaus am Rietpark
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Dietrich Schwarz Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Hochhaus nimmt im neuen Quartier «am Rietpark» selbstbewusst seine Position ein. Es handelt sich um das erste schweizerische Wohnhochhaus, das den Minergie-P-Eco-Standard erfüllt. Dem Gestaltungsplan entsprechend überragt es als Ikone die Regelbebauung und schliesst den Park im Westen ab. Einerseits wirkt es als Landmark, andererseits vermittelt es mit seinem ruhigen, kraftvollen Volumen zwischen dem Baubestand und den beiden wichtigen Aussenräumen, dem grünen Rietpark und dem steinernen Goldschlägiplatz. Der Arkadenraum wirkt als Scharnier zwischen Platz und Park. Er markiert frontseitig als öffentlicher Vorraum den Übergang ins Gebäude und nimmt mit seiner Längsausdehnung an der südlichen Parkkante das Grün auf. Das neue Quartier am Bahnhof Schlieren entspricht in idealer Weise der Stadtverdichtung nach innen, unterbindet damit den urban sprawl in der Stadtagglomeration. Das Wohnhochhaus steht exemplarisch für verdichtetes Wohnen und weist den Weg zu einer postfossilen Gesellschaft. Ökologie steht im Einklang mit Ökonomie. Der Wohnungsmix variert von Kleinwohnungen bis hin zu Wohnungen mit Einfamilienhausqualität. Trotz hoher Dichte und Raumeffizienz entstehen 83 Wohnungen mit aussergewöhnlichen Raumfolgen.
Das Erdgeschoss dient der Gastronomie und den Eingängen zu den vierzehn Wohngeschossen. Es hat eine lichte Höhe von vier Metern und bietet so der Arkade und den Sälen ideale Proportionen.
Das Gebäude ist geprägt durch eine didaktische Artikulation tektonischer Interpretationen von Grossform bis ins Detail. Mit grossformatigen vorfabrizierten Betonelementen wird ein steinernes Gewebe gebildet, das aus der inneren Raumstruktur abgeleitet ist. Über Eck erfolgt durch die geschossweise Verschiebung der speziellen Elemente eine Verzahnung, welche die Wirkung des geschichteten Gefüges verstärkt. Die Grossform ist geprägt durch eine starke Artikulation des Sockels mit der einseitigen offenen Arkade, vom rasterförmigen Mittelteil, mit einer Akzentuierung auf der südseitigen Frontfassade durch die vier mittig im Feld eingesetzten anderthalbgeschossigen grösseren Formate und von der ausdrucksstarke vertikalen Formulierung des hohen Randabschlusses der Dachterrasse – dem Übergang zum Himmel.