Umbau Bauernhaus und Scheune

 
8124 Maur,
Schweiz

Veröffentlicht am 25. März 2019
Tschander, Keller Architekten

Westfassade Eingangsfassade Gartenfassade Wohnraum mit Cheminée Wohnraum mit Loggia Wohnraum möbliert Blick von der Küche zum Wohnraum Vorraum mit Treppe Dachgeschoss mit geschwärzter Holzkonstruktion Blick von oben auf die Treppe Bad im Obergeschoss Sauna im Bad OG Innenfenster zum Wohnraum

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
02.2017
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
360 m²
Geschossfläche
514 m²
Nutzfläche
391 m²
Gebäudevolumen
1665 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,8 Mio. CHF
Parkplätze
3

Beschreibung

Das Bauernhaus mit Scheune wurde im 16. Jahrhundert als Mehrreihenständerbau erbaut. Es ist Teil einer Zeile mit zwei weiteren Häusern im alten Dorfkern von Maur, die alle unter Denkmalschutz stehen. Heute ist das Ensemble aus Bauernhaus und Scheune ein Ort zum Wohnen, Arbeiten und Entspannen. Es bietet nebst dem grossen Hausteil Platz für eine Einliegerwohnung mit zweieinhalb Zimmern, ein Gästezimmer, eine Doppelgarage und zwei Keller. Die Garage liegt unauffällig hinter dem früheren Scheunentor im Erdgeschoss oberhalb des neuen Kellers.

Die Tragstruktur von Scheune und Haus aus Fichtenholz datiert von 1526. Sie prägt auch nach dem Umbau den offenen in der Mitte 4-6m hohen Raum der ehemaligen Scheune eindrücklich.In der Mitte des Bauernhauses befand sich die zum First offene, kaminlose Küche, deren frei abziehender Rauch die Konstruktionshölzer schwärzte und gleichzeitig vor Ungeziefer schützte. Im ausgebauten Dachgeschoss kontrastieren die dunklen Hölzer mit dem geölten Massiv-Eichenparkett, den Massivholzmöbeln und den hellen Wänden. Die alte Primärholzstruktur im Erd- und Obergeschoss des Bauernhauses wurde freigelegt und deren defekte Teile mit Altholz ersetzt. Die alten Türen und Einbauschränke wurden abgelaugt.

Die neuen Materialien wurden nach baubiologischen Kriterien und im Geiste der vorhandenen Bausubstanz gewählt. Massivholz für Parkett und Einbaumöbel, Feinsteinzeugplatten in Entrée, Küche und Bädern, Kalkabrieb naturfarben ohne Anstrich, Schwarzstahl geölt für Geländer, Regale, Fenster- und Möbelgriffe. Zusammen mit den innen farblos geölten Holzfenstern ergibt sich ein harmonischer Gesamteindruck.

Die neuen Wände der Scheune, die Dachkonstruktion und die Decken sind komplett in dampf-durchlässiger Holzbauweise konstruiert, was ein angenehmes Raumklima ergibt. Für viel natürliches Licht sorgt zusätzlich zu den normalen Fenstern ein grosses motorisiertes Lamellendachfenster. Im Sommer kann die warme Luft durch dieses Fenster abziehen. Von aussen fügt es sich dezent in die Dachfläche ein.

Mit der Ausführung der Arbeiten wurden Handwerker aus der näheren und nächsten Umgebung betraut. Die Bauherrschaft hat durch ihr von Beginn weg geschenktes Vertrauen in alle Beteiligten wesentlich zum guten Gelingen des Bauvorhabens beigetragen und konnte so zufrieden und zum vereinbarten Zeitpunkt das neue Zuhause beziehen.

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