Wohnüberbauung Mehrfamilienhaus Arborea
,
Schweiz
Veröffentlicht am 10. August 2018
Halle 58 Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Mehrfamilienhaus mit 21 Mietwohnungen und einem Gemeinschaftsraum setzt sich durch sein klares, lebendiges strukturiertes Erscheinungsbild von den umliegenden Bauten ab. Prägend ist die zurückgesetzte Fassade mit den vorgelagerten Lauben und die markanten, baumartigen Stützenelemente. Private und halbprivate Aussenräume schaffen eine hohe Wohnqualität und eine individuelle Adresse.
Wohnen: Das Gebäude thematisiert die vorherrschende Geschosswohnungs- und Hochparterretypologie.
Alle Wohnungen sind über eine zentrale Eingangzone und durch geschossige Laubengänge behindertengerecht erschlossen. Im unbeheizten Sockelgeschoss sind die Einstellhalle, der Technikraum, sowie die üblichen Nebenräume wie Keller angeordnet.
Dank des relativ schlanken Baukörpers laufen die Wohnungen von Fassade zu Fassade. Durch die Ost-Westorientierung profitieren alle Wohnungen von Morgen- und Abendsonne, ein Plus an Wohnqualität. Grosszügige, attraktive private und halbprivate Aussenräume bieten zusammen mit dem Vorplatz auf der Laubengangseite ein abwechslungsreiches Aussenraumangebot für jede einzelne Wohnung. Die Wohnungen des Attikageschosses erweitern das abwechslungsreiche Wohnungsangebot mit Dachterrassen und vorzüglicher Fernsicht.
Holzbauweise: Die klare Gebäudestruktur ermöglicht eine ökonomische, rationelle und ressourcenschonende hybride Holzbauweise. Das Wohnhaus hat, aus energetischen, konstruktiven und ökonomischen Gründen eine ausgezeichnet gedämmte, lückenlose Gebäudehülle aus Holz. Das Konstruktionsholz besteht aus Fichte und die Fassade aus unbehandelter Weisstanne. Sämtliche innere Tragwände sind in Brettschichtholz ausgeführt. Die Decken sind in Brettstapelbauweise mit Überbeton erstellt. Fast alle hochwärmedämmenden Fenster sind in Lärchenholz, die Brandschutzfenster hingegen sind in Eiche ausgeführt.
Die betonierten Terrassen und Laubengänge sind statisch losgelöst. Diese entsprechen den Brandschutzauflagen, sind strapazierfähig und langlebig. Dank der Systemtrennung, auch wegen der Decken in Brettstapelbauweise, sollen spätere Nutzungsentwicklungen oder Umnutzungen erleichtert, sowie der Wartungs- und Unterhaltsaufwand radikal reduziert werden.
Smarte Haustechnik, low tec: Eine zentrale Wärmeerzeugung, CO2-neutrale Pelletheizung, versorgt das Gebäude im Standard Minergie-P-ECO mit der benötigten Restenergie.
Individuelle steuerbare Lüftungsgeräte pro Wohnung mit Enthalpietauscher ermöglichen eine äusserst wirtschaftliche Lösung und hohen Komfort für die BewohnerInnen. Das Warmwasser wird grösstenteils mit einer Kollektoranlage auf dem Dach erzeugt.
Solares Bauen: Die solare passive Nutzung der Sonnenenergie steht an erster Stelle.
Die raumbildende Fassade ergibt eine gute Sonneneintragung in der Heizperiode und zudem eine wirksame sommerliche Verschattung zusammen mit aussenliegenden Stoffstoren. Die solare Energie wird in den zementösen Unterlagsböden und den profilierten unverkleideten Holzdecken gespeichert. Als aktives Element sind die Sonnenkollektoren (45 m2) für die Warmwassererzeugung montiert. Optional könnte auf dem restlichen Dach eine grossflächige PV-Anlage installiert werden.