Wohnen im Stöckli

 
3074 Muri b. Bern,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2024
Halle 58 Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Südfassade Westfassade mit Lukaren im Dachgeschoss DG Blick von Wohnküche auf Terrasse, Innenausbau Fichte lasiert Ost- und Nordfassade mit Eingang, Schopf und Aussentreppe ins Dach-/Kellergeschoss Bestand

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
02.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Parkplätze
2

Beschreibung

Ein zweistöckiger Holzbau ergänzt neu das Ensemble in der Erhaltungszone mit früherem Bauernhof an der Ammannstrasse in Muri. Der Ersatzneubau wurde geplant und umgesetzt von Halle 58 Architekten aus Bern.

Ausgangslage

Das Haus Stöckli mit zwei Kleinwohnungen ersetzt mit gleichem baulichen Volumen den früheren Lager- und Wagenschopf und bietet Raum- und Wohnqualität auf bescheidener Fläche. Die Zielsetzungen nachhaltigen Bauen und der Energiestrategie 2050 werden mit der nötigen gestalterischen Sorgfalt umgesetzt.

Entwurfsidee

Die Zielsetzungen waren von Beginn weg klar: ein zeitgemässer Ersatzneubau mit definiertem Volumen auf kleiner Fläche, hölzern, ressourcen- und energieeffizient. Zudem sollte die Sonnenenergie aktiv und passiv geerntet werden, an dieser Lage ein Muss. Typologisch lehnt sich der Ersatzbau an der Typologie eines Stöcklis an. Ein kleines Volumen, dem Hauptbau klar untergeordnet, mit einer Aussentreppe ins Dachgeschoss.

Projektierung

Der Holzbauelementbau ist zusammen mit dem Holzbauingenieur angemessen, simpel und ökonomisch entwickelt worden, weist die nötige Tragfähigkeit und Aussteifung, sowie einen lückenlosen Dämmperimeter auf. Die Aussenwand mit einer Holzfaserplatte und ausgedämmtem Hohlraum schliesst innen mit einer lasierten Mehrschichtplatte aus Fichte 40 mm ab. Eine Installationsschicht gibt es nicht, somit dienen diese Wände als innere thermische Speichermasse. Die Fassade ist mit sägeroher, unbehandelter Weisstanne ausgeführt. Es sind Holzfenster mit kleinem Rahmenanteil und hochgedämmter Verglasung sowie eine hohem g-Wert eingebaut und die Sonnenenergie passiv zu nutzen. Alle exponierten Verglasungen können bei starker Sonneneinstrahlung verschattet werden. Die Sonnenenergie wird zudem aktiv genutzt. Eine dachflächenintergierte PV-Anlage produziert Elektrizität auch für die unmittelbare Nachbarschaft. Für den Menschen bauen: Ohne zusätzlichen Baugrund zu beanspruchen ist im Quartier qualitätsvoller Lebensraum entstanden. Das Haus zeigt zudem auf, dass es sich auf kleiner Fläche gut wohnen lässt.

Das Projekt von Halle 58 Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

192076500