Wohnüberbauung Sandfelsen, Erlenbach

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8703 Erlenbach,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
phalt Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Aussenansicht Überbauung Aussenansicht Siedlungsraum Frontalansicht Gebäude Fassadendetail Innensicht Koch-Essbereich Innenansicht Ausblick Landschaftsraum Durchblick Wohnbereich Aussenbezug Koch-Essbereich Wohnbereich Ausblick Siedlungsraum Balkone als Wohnraumerweiterung

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Fritz Gottlieb Pfister-Weg 77, 79, 81, 83, 85, 8703 Erlenbach, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2014
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
30
Grundstücksfläche
6500 m²
Geschossfläche
3682 m²
Nutzfläche
3682 m²
Gebäudevolumen
21'828 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
15,6 Mio. CHF
Parkplätze
41

Beschreibung

Mit der Überbauung einer gemeindeeigenen Parzelle fördert die Seegemeinde Erlenbach die soziale und altersmässige Durchmischung der ortsansässigen Bevölkerung. Das Areal Sandfelsen befindet sich am Rande des Siedlungsgürtels und am Übergang von der Wohn- zur Landwirtschaftszone. Die neue Überbauung verteilt sich auf fünf Baukörper und fügt sich als lose Komposition ganz selbstverständlich in das bauliche Umfeld ein. Die volumetrische Disposition der zueinander ausgedrehten, trapezförmigen Gebäude generiert einen dynamischen Siedlungsraum mit fliessenden Aussenräumen. In einem spannenden Wechselspiel von Dichte und Offenheit verwebt sich die Überbauung mit dem angrenzenden Landschaftsraum und verleiht dem Ort eine spezifische Identität. Die Häuser verfügen über einen einladenden Eingangsbereich, der zu den optimal ausgerichteten Wohnungen führt. Diese bieten durch ihre dreiseitige Orientierung und geschickte Anordnung vielfältige Raumerlebnisse: Grosszügige Raumfluchten mit Aussichten wechseln sich mit introvertierten Individualzonen ab. Die geschossweise alternierend versetzten Aussenräume wirken raumerweiternd und sind als Weiterführung der Fensterbrüstungen skulptural in die Fassade eingebunden. Deren Typologie basiert auf einer Lochfassade, die sich fliessend Richtung Süden öffnet und dabei ein charakteristisches murales Raumgitter erzeugt.

Städtebau
Die Parzelle befindet sich am Übergang von der Wohn- zur Landwirtschaftszone am Rande des Siedlungsgürtels und ist umgeben von einer dispersen Ein- und Mehrfamilienhausbebauung. Die Überbauung schafft eine starke Identität im Herzen der heterogenen Siedlungsstruktur und tritt als harmonisches Gebäudeensemble, welches sich im Orts- und Landschaftsbild verankert, in Erscheinung. Die fünf trapezförmigen Baukörper – 4 mit identischem Zuschnitt – wurden leicht ausgedreht zueinander aufgefächert angeordnet. Diese Disposition ergibt eine optimale Ausrichtung für die einzelnen Wohnungen und bildet unterschiedlich öffnende, fliessende Aussenräume. Das neue Gebäudeensemble markiert den Siedlungsrand und bildet den Übergang zur Landschaft.

Umgebung
Ausgangspunkt für die Aussenraumgestaltung war die Absicht, den angrenzenden grosszügigen Freiraum in das Grundstück hinein zu erweitern und die Gebäude inmitten eines parkartigen Raums zu setzen. Daher dominiert im Gegensatz zur Typologie der umgebenden Nachbargärten, die Idee des transparenten und offenen gemeinschaftlichen Siedlungsraums, entgegen der Hauptmerkmale der für Einfamilienhausquartiere typischen Ausformulierung der Grenze durch schliessende Elemente wie Hecken, Zäune oder Mauern. Das neue Wegnetz für die Erschliessung der Gebäudekörper im Innern der Siedlung wurde in das bestehende Wegnetz eingebunden und dem Panoramaweg mittels kleiner Pfaden angehängt. An den Knickpunkten des Hauptweges entstehen kleine platzartige Aufweitungen. Hier harmonisieren die verkehrstechnischen Ansprüche (Tiefgaragenein- und ausfahrt, 6 Besucherparkplätze, Wendemöglichkeit für Lieferverkehr und Müllfahrzeug) mit den herausfordernden Gestaltungsgeometrien des gesamten Freiraums und den Möglichkeiten der Entwässerung. Das Wechselspiel von Enge und Weite wird inszeniert, indem unterschiedlich breite und hohe Stauden- und Heckenkörper den Fussgängerweg begleiten.

Grundrisstypologie
Die Gebäudeform basiert auf einem Trapez welches aus 2 abgedrehten rechten Winkeln besteht. Der Entwurfsraster des Grundrisses übernimmt teilweise überlagernd die Geometrie und Ausrichtung der Aussenform. Die Häuser verfügen im Eingangsgeschoss über einen grosszügigen einladenden Eingangsbereich, welcher über die Treppe oder den Lift zu den entsprechenden Wohnungen führt. Pro Geschoss werden jeweils 2 dreiseitig orientierte Wohnungen angeordnet. Der Erschliessungskern mit Treppe und behindertengängigem Lift ist mittig angeordnet. Ein heller trapezförmiger Eingangsraum – durch seine Überbreite vielfältig nutzbar- verbindet den Wohn- und Essraum miteinander und führt in die verschiedenen Zimmer und Sanitärräume. Die jeweils in den Ecken der Wohnräume, geschossweise alternierend, angeordneten Aussenräume werden durch geschosshohe Verglasungen zu optischen Raumerweiterungen. Jede Wohnung verfügt über einen grosszügigen Balkon oder Aussensitzplatz. In der kreuzartigen Mittelzone folgt die Zimmerschicht mit den Nasszellen und Nebenräumen. Sämtliche Zimmer sind nutzungsneutral gestaltet und alle Wohnungen behindertengerecht schwellenlos erschlossen. In den 5 Gebäuden sind total 30 2½- bis 5½-Zimmerwohnungen gemäss vorgegebenen Wohnungsspiegel entstanden. Im Geschoss der Tiefgarage verfügt jedes Haus über 6 Kellerabteile. Zusätzlich sind die Technikräume, der Trocken- und Waschraum, sowie ein Abstellraum für Kinderwagen auf diesem Niveau angeordnet.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192258920