Kinder- und Jugendpsychiatrie
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
phalt Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Psychiatrie Baselland führt den bisher dezentral organisierten Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) in einem Neubau an ihrem Standort in Liestal zusammen. Damit wird das bestehende Klinikareal um zusätzliche Angebote erweitert und entspricht höheren therapeutischen Anforderungen.
Ausgangslage
Mit der Erweiterung des bestehenden Klinikareals will man die dringend benötigte Raum- und Infrastruktur anbieten, die einer zeitgemässen Arbeitsweise genügt. Der Neubau mit Ambulatorium und mehreren stationären Abteilungen muss sich städtebaulich und architektonisch optimal in die Umgebung integrieren, optimale Abläufe ermöglichen und ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Die Lage innerhalb der Klinikanlage soll einerseits Synergien zur bestehenden Anlage ermöglichen, andererseits der Anforderung nach einer räumlichen Trennung von der Erwachsenenpsychiatrie gerecht werden.
Entwurfsidee
Die zur Verfügung stehende Parzelle befindet sich an bewegter Topografie inmitten eines parkartigen Landschaftsraums. Aus den baurechtlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der vorherrschenden Massstäblichkeit resultiert eine fünfeckige Gebäudeform, deren Geschossigkeit zwischen den bestehenden Klinikbauten vermittelt und so Teil des Ensembles wird. Die behutsame Einbettung des Volumens in den steil abfallenden Nordhang lässt den Neubau je nach Blickwinkel zwei- bis viergeschossig erscheinen und erzeugt den Charakter eines Gebäudes im Park. Die Form des Pentagons unterstreicht diesen Ausdruck und verleiht dem Baukörper eine starke Identität und Eigenständigkeit. Damit wird einerseits dem Wunsch nach Trennung von Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie entsprochen und gleichzeitig das Zusammenspiel von Gebäude und Aussenraum innerhalb des Areals angeregt. Im Inneren des Kompetenzzentrums erzeugen hohe räumliche Qualitäten eine zeitgemässe und geschützte Atmosphäre für die ambulante und stationäre Behandlung. Ein grosszügiger Innenhof bringt Licht ins Gebäude und bietet den Kindern und Jugendlichen eine innere Rückzugswelt. Die Aufenthaltszonen werden als räumliche Ausweitungen der Erschliessung angeordnet und bieten sowohl vielseitige Sichtbezüge in die grüne Parkanlage als auch Raumnischen für die gewünschte Intimität. An der Aussenhülle erzeugen perforierte Metallbleche einen textilen Ausdruck und ein Licht- und Schattenspiel im Wechsel zwischen Tiefe und Transparenz.
Projektierung
Die verschiedenen Abteilungen werden geschossweise getrennt angeordnet. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss befindet sich das Ambulatorium mit den Infrastrukturräumen. Unmittelbar beim Haupteingang werden die Besucher und Patienten im grosszügigen Eingangsbereich empfangen. Angrenzend an den Eingangsbereich befindet sich ein vielseitig nutzbarer Saal mit Zenitalbelichtung für grosse Teamsitzungen, Elternabende oder festliche Anlässe. Der ambulante Bereich und der stationäre Bereich sind räumlich entsprechend der Aufenthaltsdauer der Patienten passend platziert. Im 2. und 3. Obergeschoss befinden sich die beiden stationären Wohngruppen, welche als eine abgeschlossene Einheit um den Hof organisiert sind. Zwischen den beiden Zimmergruppen wird jeweils der Aufenthaltsbereich der Wohnung als Korridorerweiterung angeordnet. Als Rückzugsort in der Gebäudeecke bietet er vielseitige Sichtbezüge nach Draussen in die grüne Parkanlage. Der Koch- und Essbereich ist jeweils auch als Korridorerweiterung ausgebildet, erinnert die Bewohner aber durch ihre etwas periphere Lage innerhalb der Wohnung nicht an den eigentlichen therapeutischen Aufenthalt. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Innenraumgestaltung ein. Neben der warmen und wohnlichen Materialisierung wird ein besonderer Akzent auf die Farbgestaltung der Bodenflächen gesetzt: ein grafisches Muster aus sich abwechselnden farbigen Kontrasten überzieht die Böden und überrascht mit einer modernen und frischen Raumstimmung.
Realisierung
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Besonderheiten
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