Umbau Kinder- und Jugendpsychiatrie KSW
,
Schweiz
Veröffentlicht am 27. März 2023
weberbrunner architekten ag
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Umbau einer Etage in die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Klinikschule, Therapieräumen und Einzelzimmern. Die Bausubstanz bleibt mehrheitlich bewahrt, ergänzt und den neuen Nutzungsanforderungen angepasst. Die Kombination aus wiederverwendeten Materialien und Farben schafft eine eigene Atmosphäre.
Ausgangslage
Das Gebäude wurde als Personalhaus mit kleinteiligen Zimmer-Strukturen konzipiert. Es wurde von 1965 bis 1967 durch den Architekten E. Bosshardt in Massivbauweise mit Sichtbackstein und einem grosszügigen grünen Innenhof erbaut. Der Zugang erfolgt über den neuen Empfang im Erdgeschoss. Ein direkter Zutritt zur Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie im 3. Obergeschoss ist gewährleistet. Mit baulichen Anpassungen vorwiegend in der Zimmerstruktur und im Sanitärbereich kann die Nutzung für die Kinder- und Jugendpsychiatrie im obersten Geschoss gut untergebracht werden.
Entwurfsidee
Beim Umbau wurde darauf geachtet, nützliche Bauteile weiterzuverwenden, Möbel, Türen, Fliessen, Schränke, Lavabos sowie Armaturen wurden während der Umbauphase zwischengelagert und anschliessend im 3. Obergeschoss wiedereingebaut. Mit unterschiedlichen baulichen Anpassungen der Struktur und der Sanitäranlagen kann die Nutzung für die Kinder- und Jugendpsychiatrie gut untergebracht werden. Die Räume mit Wohnatmosphäre sind geeignet für die geforderte neue Therapienutzung. Mit farbigen Wänden vorwiegend im Korridor und den Patientenzimmern werden die Räumlichkeiten der neuen Funktion gerecht. Die Farben stärken den Raum als Gefäss und Hülle, dadurch entsteht Geborgenheit und ein wohnliches Ambiente für die Bewohner*innen.
Projektierung
Die gesamte Planung erfolgte mit 3D-Planung und wurde in «little» BIM ausgeführt. Die gestalterischen Elemente konnten in der Planung gut visualisiert werden. In der Ausführung wurden die Lavabos in den Personalzimmern belassen, die Bäder und WCs altershalber ersetzt. Die Abschlüsse zu den vertikalen Fluchttreppenhäusern werden gemäss den brandschutztechnischen Vorgaben neu erstellt. Sämtliche Oberflächen sind neu erstellt und in einem Materialisierungs- und Farbkonzept vor Ort neu präzisiert worden. Grosses Augenmerk wurde auf das Farbecho der Aussenumgebung und dem Innenraum gelegt. Die Planung und Projektierung konnte termingerecht und unter den Kostenvorgaben realisiert werden.