Umbau und Erweiterung Schulanlage Hellwies

 
8604 Volkeswil,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2022
weberbrunner architekten ag
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Pausenplatz mit Blick auf die Lernlandschaft Räumliche Fassung des Schulhofs durch Klassentrakt und Turnhalle Lernboulevard auf der ehemaligen Hellwiesstrasse als Erweiterung des Schulhofs Erhaltender Altbaumbestand zwischen Turnhalle und Familiengartensiedlung Pausendach mit Sitzstufen aus Eichenbalken als Aufenthaltsort und Bereich für unterricht im Freien Lernlandschaft als multifunktionaler Unterrichts- und Lernraum Lernlandschaft mit mobilen Inseln und fest installierter Theke Farbgebung verschiedener Bereiche in Bestand, Übergang und neuer, vertikaler Erschliessung Mäandrierende Garderoben, die für alle Schüler:innen ein eigenes Fach für Schulmaterial bieten Denkfabrik mit Einblick in die ehemalige Turnhalle Farbgebung verschiedener Bereiche in Bestand, Übergang und neuer, vertikaler Erschliessung Ehemalige Pausenhalle mit neuer Nutzung als Unterrichtsraum Entmaterialisierender Farbanstrich der Einräume Lernlandschaft und Turnhalle Garderobentrakt in der Turnhalle mit sichtbar bleibender OSB-Verschalung und Deckenkonstruktion Garderobentrakt in der Turnhalle mit sichtbar bleibender OSB-Verschalung und Deckenkonstruktion

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
05.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
14'000 m²
Geschossfläche
7610 m²
Nutzfläche
4600 m²
Gebäudevolumen
29'010 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
13,4 Mio. CHF

Beschreibung

Die Sanierung und Erweiterung der Primar- und Sekundarschule Hellwies, Volketswil erfolgte nach dem Wettbewerbsgewinn im Jahr 2015. Zwei der drei bestehenden Baukörper wurden saniert, erweitert und aufgestockt, ausserdem wurde die Umgebung der Schule massgeblich verändert.

Ausgangslage

Die Schulanlage «Hellwies» liegt im Südwesten der Gemeinde Volketswil und wurde in den Jahren 1967/68 erbaut. Das Ensemble wurde 1997 mit einem weiteren Klassentrakt erweitert. Die Situation der heutigen Schulanlage wird seitens der Schule und dem Quartier grösstenteils positiv wahrgenommen. Seine Einbettung in die Landschaft und die Grosszügigkeit der Aussenräume sind die offensichtlichsten Pluspunkte des Bestandes. Schwächen sind die fehlenden Bezüge der Aussenräume zueinander, zudem sind die bestehenden Schulräume wenig flexibel und weisen teilweise schlechte Belichtungsverhältnisse auf.

Entwurfsidee

Vertikale Verdichtung
Der grosszügige Aussenraum stellt eine hoch geschätzte Qualität dar. Diese bleibt durch eine vertikale Erweiterung der Bestandsbauten integral erhalten. Der haushälterische Umgang mit den Landressourcen, der minimale Verbrauch von grauer Energie sowie die Zentrumsbildung machen das Konzept der vertikalen Verdichtung zu einer äusserst nachhaltigen
Strategie.
Umgestaltung Hellwiesstrasse
Die Funktion und Gestalt der bestehenden Erschliessungsstrasse ist ein Überbleibsel der verkehrsorientierten Städtebauideologien der 70er Jahre. Mit der Umlagerung der Parkplätze an die Riedstrasse wird die Hellwiesstrasse vom Verkehr befreit und kann zum verkehrsfreien Verbindungselement innerhalb des Schulareals wie auch zum Quartier hin umgestaltet werden. Die als «Lernboulevard» bezeichnete Achse soll über die Hellwiesstrasse hinaus bis zum Chimlibach
hin verlängert werden.
Zentrumsbildung und Öffnung der Schulanlage:
Der Schulanlage fehlt ein räumlicher Gravitationspunkt mit Ausstrahlung ins Quartier.
Mit den Aufstockungen der bestehenden Gebäude erhalten diese eine höhere städtebauliche
Präsenz und bilden darüber hinaus ein räumlich gefasstes Zentrum. Zwischen den drei Gebäuden spannt sich der Pausenplatz auf, der über eine grosszügige Treppe mit markantem Pausendach direkt in den Lernboulevard übergeht, wodurch eine direkte Verbindung zwischen Schule und Quartier entsteht.

Projektierung

Die 3 Bestandsbauten werden aufgrund ihres Zustandes und der zukünftigen Nutzung in 3 verschiedenen Eingriffstiefen bearbeitet.
Trakt A: Sanierung + Aufstockung.
Im Bestand werden die Toilettenanlagen und die Treppen im Korridor rückgebaut, sowie zwei Treppenhauskerne mit WC-Anlagen neu erstellt. Im Bereich der neu hinzugefügten Handarbeitszimmer im Erdgeschoss werden neue, grosszügige Fenster eingesetzt, die einen starken Bezug zum Aussenraum herstellen. Mit der Aufstockung entsteht eine offene Lernlandschaft, die sechs zusätzlichen Klassen Raum für selbstständiges und betreutes Arbeiten bietet. Durch ein rundum laufendes Fensterband ist neben einer hellen Raumatmosphäre der Blick in die Umgebung
in alle Richtungen möglich.
Trakt B: Keine baulichen Massnahmen.
Trakt C: Umbau + Aufstockung.
Der südwestliche Gebäudeteil wird ersetzt, eine neue Vertikalerschliessung mit Lift und eine neue Fassade werden hinzugefügt. Einzig im Bereich der alten Turnhalle und des Singsaals, sowie der Haustechnik werden keine baulichen Veränderungen vorgenommen. Die ersten zwei Räume im jetzigen Zustand als Mehrzweck- und Gymnastikraum bzw. als Kombiwerkstatt weitergenutzt. Die Haustechnik- und Hauswartsbereiche werden auch als solche weitergenutzt. Auf der ehemaligen Aussenterrasse neben der Turnhalle entsteht die neue Denkfabrik. Im Obergeschoss befindet sich die neue Einfachturnhalle mit zugehörigen Garderoben. Die Turnhalle wird durch eine perforierte Fassade mit Licht versorgt.

192089150