Loft School Uster

 
8610 Uster,
Schweiz

Veröffentlicht am 02. April 2025
DOST Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Möblierung im Open Space Concept der Loft School  Einblick Loft School  Einblick Loft School Tribüne und grosser Tisch Flexible Raumeinteilung durch Akustikvorhänge Inputzone und Arbeitstisch Mobile, akustisch wirksame Trennwände Inputzone und Arbeitstisch Gruppenarbeitsplätze Sitznischen als Rückzugsorte Einblick in die Loft School Einblick in die Loft School

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Weiherallee 11a, 8610 Uster, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Nutzfläche
1000 m²
Anzahl Schüler
120

Beschreibung

In den grossflächigen Räumlichkeiten auf dem Zellweger-Areal, die bislang als Bürofläche genutzt wurden, entsteht mit dem Einbau der Loft School Uster ein funktionaler, offen gestalteter Gegenentwurf zum klassischen Frontalunterricht im Klassenzimmer. Ausgelegt für die über 100 Lernenden der BSFU wurde gemeinsam mit den Pädagog*innen in dem rund 1000 m² grossen Grundriss ein in verschiedene Zonen und Bereiche aufgeteilter, dem Unterricht angepasster, pädagogisch wertvoller Raum entwickelt – nahezu ohne feste Wände. 
Das Projekt zeigt, dass innerhalb flexibel gestalteter Raumstrukturen Lehr- und Lernqualitäten entstehen können, die einen Perspektivwechsel aufzeigen und Beruf, Theorie und Praxis der Lernenden näher zusammenbringen. Die räumliche Flexibilität, welche durch mobile Wände, lose Möblierung und eine nutzerorientierte Herangehensweise erzeugt wird, bietet Raum für neue, projektorientierte Lernmethoden und Mehrfachnutznugen. Die sechs Zonen reichen von fokussierten Arbeitsbereichen zu kommunikativen Begegnungsräumen, einigen wenigen geschlossenen Räumen (wie beispielsweise das Sekretariat) und Flächen für intensive Gruppenarbeit bis zum grosszügigen Bistro als Treffpunkt für dem gemeinschaftlichen Austausch.

Seit dem Schuljahr 2023 lernen Schüler*innen im Pilotprojekt Loft School Uster auf mehrdimensionale Weise in einem Raum, der das Lernen in grösseren Gruppen, die Teamarbeit sowie das individuelle, selbstorientierte Lernen situationsgerecht gestaltet.

Ausgangslage
Über 1000 Quadratmeter Fläche bietet die Etage, welche durch das Konzept der Loftschool zum etwas anderen Ort des Lehrens und Lernens wird. Die gesamte Schule ist gewissermassen ein grosser Raum, der sich in unterschiedliche Zonen aufteilt, aber dank fliessender Übergänge eine neue Perspektive auf das Thema Schule eröffnet. Unterrichtet werden hier über hundert Lehrlinge der Abteilung Wirtschaft der Berufsfachschule Uster. Das innenarchitektonische Konzept schafft die baulichen Voraussetzungen für die KV-Reform: weniger Frontalunterricht im Klassenzimmer, mehr individuelles Lernen.

Entwurfsidee
Um die neue Sicht und Herangehensweise an den Schulalltag räumlich umzusetzen, wurde eine multifunktionale, flexibel nutzbare, kreativ und doch zweckmässig gestaltete Lern- und Arbeitsumgebung entwickelt. Das Lernen in grösseren Gruppen, das Arbeiten in Teams sowie das individuelle, selbstorientierte Lernen soll situationsgerecht und bedürfnisorientiert ermöglicht werden. Räumlich wird der Aspekt des mehrdimensionalen Lehrens und Lernens durch eine Landschaft mit unterschiedlichen Zonen erzeugt.

Projektierung, Besonderheiten & Herausforderungen
Eine besondere Herausforderung stellt die Akustik im Innenraum aufgrund der hohen Nutzerzahlen in Kombination mit dem riesigen, offenen Flächenkonzept dar. Akustisch wirksame, schallabsorbierende Materialien, Beläge oder flexible Trennelemente wie Vorhänge helfen, den Geräuschpegel einzudämmen. Durch eine Kombination klassischer raumakustischer Massnahmen, mittels beweglicher, schallabsorbierender Materialien und Trennelemente mit den psychologischen Aspekten des Grey Noise System, wodurch bestehende Geräusche durch geminderte Sprachverständlichkeit in den Hintergrund treten und hohe Konzentration ermöglicht wird, kann die Loft School trotz der Offenheit funktional überzeugen.
Die nachhaltige Herangehensweise bei der Umnutzung und dem Bauen im Bestand wird durch die flexible und reversible Möblierung und Materialwahl zusätzlich untermalt. Dem Leitbild der «New Rawness» folgend wurde bei der Möblierung auf nachhaltige, wiederverwendbare Lösungen wie Holzkonstruktionen oder Kartonmöbel gesetzt. 

Kommunikation & Austausch
Von Beginn des Entwurfsprozesses an konnten Entscheidungen und Nutzer*innenbedürfnisse durch enge kooperative Zusammenarbeit mit Schulleiter Otto Schlosser und dem Kollegium der Berufsfachschule Uster miteinbezogen werden, sodass auch das Endergebnis auf viel positive Resonanz stösst.

Das Projekt von Dost Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.

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