Wohnungen Hardstrasse

5 von 21

 
4056 Basel,
Schweiz

Veröffentlicht am 28. März 2023
Miller & Maranta AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hardstrasse 43, 4056 Basel, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
10.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
67
Grundstücksfläche
4509 m²
Geschossfläche
9700 m²
Nutzfläche
5000 m²
Gebäudevolumen
34'000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
26,0 Mio. CHF
Parkplätze
60

Beschreibung

Der Neubau von Miller & Maranta an der Hardstrasse in Basel entstand auf dem ehemaligen Areal der Allgemeinen Plakatgesellschaft. Die Metallfassade wirkt je nach Lichteinfall mal auffällig, mal zurückhaltend, aber immer filigran. Betritt man das Gebäude, weht ein anderer Wind. Roher Sichtbeton dominiert die Innenräume. Entstanden sind Wohnungen für Liebhaber*innen einer kraftvollen oder gar monumentalen Architektur. Die neue Bebauung bindet sich in den historischen Stadtkörper des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein. Entlang der Grundstücksmauern werden die bestehenden Gebäude auf ihre ursprünglichen Ausmasse zurückgeschnitten und ergänzt, der entstehende freie Raum nimmt drei neue Wohngebäude auf.

Ausgangslage

Das ehemalige Areal der Allgemeinen Plakatgesellschaft an der Hardstrasse zeigt exemplarisch die städtebauliche Entwicklung des Gebietes ausserhalb des historischen Stadtkörpers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit der Schleifung der Stadtmauer wurden entlang der St. Alban-Anlage grosse, auch heute noch teilweise erhaltene Anwesen mit grosszügigen Parkanlagen errichtet. Diese erlebten im 20. Jahrhundert eine Verdichtung durch Gewerbebauten, wodurch der einzigartige Charakter mit einer Mischung aus Wohnhäusern und Gewerbe in durchgrünter Umgebung entstand.

Entwurfsidee

Die neue Bebauung an der Hardstrasse 43 soll sich in diese Bebauungsgeschichte des Gellerts einbinden. Das ehemalige Pförtnerhaus und die grosse Baumgruppe als Relikt der ehemaligen Gartenanlage bilden die Adresse zur Strasse. Entlang der Grundstücksmauern werden die bestehenden Gebäude auf ihre ursprünglichen Ausmasse zurückgeschnitten und ergänzt, womit ein freier Raum entsteht, der die drei neuen Wohngebäude aufnimmt.
Die drei Gebäude sind als frei stehende Volumina geplant, welche über ihre einfache Form die Anlehnung an die gewerbliche Geschichte des Areals suchen. Nebst der Dachform mit steilen Satteldächern, welche durch die Abstufung eine gewerbliche Anmutung erhalten, sowie der seriellen Anordnung der Fenster, lässt auch die Materialisierung die Assoziation an eine industrielle Nutzung aufleben.
Durch die feine Wellung des Fassadenkleides, die präzisen Detaillösungen sowie die akkurate Verarbeitung wird jedoch der geplanten Nutzung als Wohnhaus Ausdruck gegeben. Der gewünscht abstrakte Ausdruck der Gebäude verstärkt ihre Prägnanz. Nicht nur aufgrund der Umwelteinflüsse, welche das naturbelassene Metall patinieren lassen, werden sich die Fassaden im Anblick stetig wandeln. Die leicht reflektierenden Oberflächen werden die Wetterstimmungen und Jahreszeiten aufnehmen und sich in der Wahrnehmung ständig verändern.

Projektierung

Die flacheren Volumen, zum einen der eingeschossige Bau entlang der Grenzmauern wie auch die sanierten Bestandsgebäude, unterstreichen mit ihren Betonfassaden die Verbindung zwischen Wohnen und gewerblicher Nutzung zusätzlich.
Die Umgebungsgestaltung wird entsprechend dem architektonischen Gestaltungsansatz als Zusammenspiel von Gartenanlage und Gewerbehof entwickelt. Ein Weg aus grossformatigen Platten führt den Besucher durch eine Gasse auf die verschiedenen Plätze, welche durch die Setzung der Gebäude und Eingangsbereiche entstehen und durch die Bewohner genutzt und mitgestaltet werden sollen. Die offenen Grünbereiche werden in unterschiedlicher Materialität entsprechend ihrer Lage im Areal ausgestaltet und werden als Mergeflächen oder Kiesrasen mit versickerungsfähiger Oberfläche ausgeführt. Dichtere Bepflanzungen mit Sträuchern und Bäumen verstehen sich in Bezug zu den bestehenden Baumgruppen inner- und ausserhalb des Areals.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

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