Cà Vegia

 
6565 San Bernardino/GR,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Atelier Ivan Beer + Caviezel Susanne
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Eingangstreppe Dorfplatz Strasse Eingangstüre Eingangshalle Esszimmer Nasszelleneinbau Stube Mittelwand Zimmerfoyer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Strada Cantonale 27, 6565 San Bernardino/GR, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2012

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
173 m²
Geschossfläche
68 m²
Nutzfläche
95 m²
Gebäudevolumen
390 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
640'000 CHF
Parkplätze
1

Beschreibung

Der Walser Stall aus dem Jahre 1664 ist ein kleines wertvolles Objekt auf dem öffentlichen Dorfplatz.
Altes und modernes Kunsthandwerk stehen in delikater Spannung einander gegenüber.
Das Werk besteht in dem gebrauchs- und stimmungsorientierten Reichtum an massgeschneiderten Details und diffenzierten Materialien.

Das kleine historische Denkmal ist das älteste Gebäude am Dorfplatz.
Die grossen Hotelbauten aus dem XIX-en Jahrhundert haben den öffentlichen Raum um den Stall aufgespannt. Das Gebäude steht wahrlich auf dem Platz und spielt meisterhaft seine zentrale Rolle in der urbanen Konstellation.

Das malerische Motiv bestehend aus der Lärchensäule, der Aussentreppe mit dem weit darüber auskragenden Vordach, dem Findlingsstein mit dem Baum, zeichnen die Adresse des Hauses aus.
Der repräsentative Eingangspodest gibt frontal auf dem Platzraum und steht direkt in Beziehung mit den umliegenden Restaurant- und Hotelterrassen.

Während dem Tag bleibt das originale Eingangstor offen und zeigt seinen inneren Gesicht gegen aussen. Somit kommt wertvolles Licht im Garderobenbereich hinein. Eine nach innen öffnende Ganzglastüre mit minimalen Beschlägen sorgt für die notwendige Dichtigkeit.

Im Inneren wurde grundsätzlich alles bis auf die originale Bausubstanz entfernt.
Eine neue Treppenanlage erschliesst auf sechs verschiedenen Höhenniveaus die Räume im Haus.
Der mineralische Sockel aus Granit und Kalkstuck ist der Nachtnutzungen gewidmet; die Tagesaktivitäten finden obendrauf in einer von verschiedenen Holzarten geprägten Welt statt.
Die verschiedenen Atmosphären verschachteln sich in einer reichen Raumabfolge; von hart zu weich, von kalt zu warm, von dunkel zu hell.

In einem subtil ausgewogenen Kontrast wirken sich die autonom behandelten traditionellen und die zeitgenössischen Bausubstanzen als gegenseitige Bereicherung aus.
Die Räume werden durch eine museale Inszenierung der optischen Materialeigenschaften einzelner Elementen komponiert.
Versenkte Boden- und Deckenlampen beleuchten die Oberflächen mit gedämmten Streifenlicht.

Sämtliche Details, vom Rohbau bis zur Ausstattung, wurden umfassend entworfen, einzeln dargestellt, bemustert und vor Ort getestet.
Die Schaffung eines Gesamtkunstwerkes wurde zugestrebt.

192077448