Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Neubau in Schöftland besteht aus drei tuffsteinähnlichen Wohnhäusern und wurden von Ken Architekten entworfen. Die Ästethik und Formsprache sind von der besonderen Lage am Bachlauf inspiriert. Das Projekt ist Teil eines Masterplans, welcher bereits gewisse thematische Vorgaben für unterschiedliche Parzellen vordefinierte.
Ausgangslage
Mit dem Masterplan «Picardiestrasse» in Schöftland, Aargau wurden drei thematisch unterschiedliche Baufelder definiert, welche nacheinander bebaut werden. Auf den im Jahr 2014 erstellten Ergänzungsbau zur ehemaligen Gastwirtschaft «Freihof» folgte die zweite Etappe «Tuffeaux» mit drei Wohnhäusern. Für die dritte Etappe ist eine Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten auf dem noch bestehenden Werkhofareal vorgesehen.
Entwurfsidee
Der bogenförmig verlaufende Fluss Suhre fasst einen Grossteil des Baufelds ein und prägt zusammen mit der Uferbestockung die Stimmung des Orts. Um die Plastizität der Baukörper zu steigern, sind die drei Häuser in Grundriss und Schnitt gestaffelt. Die unregelmässige Perforation mit lochartigen Fensteröffnungen, dunklen Metallprofilen und die gelblichbraune Farbigkeit des groben Fassadenputzes sind durch den Tuffstein inspiriert. Eine poröse Gesteinsart, die oft in Gartenanlagen in Verbindung mit Wasser zu entdecken ist.
Projektierung
Gegenüber dem Bachlauf bilden die drei Baukörper im Zusammenspiel mit dem erhöhten Erddamm mäandrierende, mit zusätzlichen Ufergehölzen bepflanzte Freiräume. Über die orthogonale Stellung der Häuser wird ein hofartiger Zwischenraum formuliert, der sie untereinander zu einer Gruppe verbindet. Mit der vorhanden blauen Atlaszeder steigern die geschnittene, in einer Kiesfläche stehenden Eibenhecken die Unterschiedlichkeit zu den natürlich gestalteten Freiräumen. Losgelöst von den Massivbauten ist ein eingeschossiger Gemeinschaftsraum als Leichtbaukonstruktion in Schwemmholzfarbe der naturnahen Umgebung zugeordnet. In den drei Wohnhäusern sind 26 Miet- und Eigentumswohnungen organisiert. Den Anfang der Gebäudegruppe an der Picardiestrasse markiert das fünfgeschossige Haus mit zehn 2.5- bis 4.5-Zimmer-Mietwohnungen. Von den beiden viergeschossigen Häusern zu je acht 3.5- und 4.5-Zimmer-Eigentumswohnungen wird zu den kleineren Einfamilienhäusern entlang des Benoit-Maywegs geführt. Das Zentrum jeder Wohnung bildet der mittig liegende Wohnraum, über den alle übrigen Räume erschlossen sind. Die wie ins Gebäudevolumen eingeschnittenen und oft zweigeschossigen Aussenräume belichten die zentralen Wohnräume. Die mit diesen Loggien erzeugten räumlichen Durchdringungen individualisieren die Wohnungen zueinander und keine der Wohnungen ist räumlich exakt gleich.
Das Projekt von Ken Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.