Umbau eines Stalls

 
1822 Chernex,
Schweiz

Veröffentlicht am 02. Februar 2022
Link Architectes SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
08.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
480 m²
Geschossfläche
90 m²
Nutzfläche
190 m²
Gebäudevolumen
840 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,1 Mio. CHF
Parkplätze
2

Beschreibung

Im 18. Jahrhundert wurden in diesem Stall die Reitpferde der Post untergebracht. Nun sollte er auf Wunsch der Eigentümer in eine Wohnung umgebaut werden. Das Objekt war über die Jahre zahlreichen Umbauten und Anpassungen ausgesetzt. Insbesondere die Südfassade wurde von den Eingriffen befreit, die Bruchsteine aber wurden sorgfältig aufbewahrt und später wiederverwendet.

Ausgangslage

Der vom Hauptgebäude und den Verkehrswegen zurückversetzte Stall war nur im Erdgeschoss mit der Grossküche des ehemaligen Gasthauses belegt. Die restlichen Räume hingegen waren kalt und ohne Zweckbestimmung.
Das Volumen wurde vollständig ausgehöhlt, um die neue Unterkunft unterzubringen. Die Schablone des Gebäudes wird durch die Aneinanderreihung der Nachbarbauten geformt und eingefroren. Nur die Süd- und Ostfassade sind zugänglich und die wichtigsten äusseren Eingriffe konzentrieren sich auf diese.

Entwurfsidee

Die Südfassade, die den Dents-du-Midi und der Rhonemündung zugewandt ist, war im Laufe der Jahre mehreren Eingriffen ausgesetzt. Sie bestand aus einem Flickwerk von Materialien und Öffnungen, die von den inneren Bedürfnissen diktiert wurde.
Sie wurde ganz abgerissen. Die Bruchsteine wurden wiederverwendet. Die neue Mauer mischt Stein und Beton und interpretiert den Charakter der bestehenden Mauer neu. Die Zusammensetzung der Öffnungen bietet ein Spiel der Rahmen, um die Aussicht zu geniessen und sich gleichzeitig vor den Blicken der Nachbarn zu schützen.
Die Ostfassade behält ihre Funktion als Empfangsraum am Ende eines kleinen Hofes bei. Dort, wo früher das Tor zum Stall stand, wurde ein struktureller Betonbogen geschaffen, der den Haupteingang des Wohnhauses beherbergt.
Die Unterfangung der bestehenden Mauern ermöglicht die Schaffung eines Untergeschosses auf zwei Dritteln der Fläche. Dieses bietet einen direkten Zugang zum bestehenden unterirdischen Parkplatz und beherbergt dort die technischen Räume.
Das Erdgeschoss ist im nördlichen Teil halb unterirdisch angelegt. Die Küche und das Esszimmer sind in Massivbauweise errichtet, um der Feuchtigkeit Rechnung zu tragen.
Die beiden obersten Stockwerke sind komplett aus Holz gefertigt, da sie umkehrbar sind. Die geschaffenen Volumen ordnen die Wohn- und Schlafbereiche an. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Räumen ist fliessend und barrierefrei. Eine Treppe verteilt die drei Wohngeschosse im Rhythmus von halben Geschossen.

192061512