Interview: Weichen für die Zukunft gestellt

Toni Kempf ist Geschäftsführer / GL bei der TS Tor & Service AG.

Toni Kempf ist Geschäftsführer / GL bei der TS Tor & Service AG.

Toni Kempf ist Geschäftsführer / GL bei der TS Tor & Service AG.

Die TS Tor & Service AG schaut auf 30 le­bendige und erfolgreiche Jahre Firmen­ geschichte zurück – und in die Zukunft. Wie das besondere Jahr 2025 bei TS gefeiert wird und womit Kund*innen und Planen­de in punkto Produktentwicklung rechnen können, erklärte uns Geschäftsleiter Toni Kempf im Interview.

Herr Kempf, als Sie und Ihre Partner 1995 die Firma TS Tor & Service gründeten, war die Welt der Tortechnik vermutlich noch recht überschaubar. Wie viel hat sich seit­dem geändert?

Als wir 1995 gestartet sind, war der Tormarkt in der Schweiz noch ein Nischenfeld. Es gab nur wenige spezialisierte Anbieter – die meisten Tore wurden von Metallbauern nebenbei eingekauft und montiert. Wir wollten von Anfang an mehr: ein Unternehmen, das sich ausschliesslich auf Tore konzentriert – mit Know-how, Service und echter Leidenschaft für das Produkt. Heute ist der Markt viel dynamischer geworden, vor allem auch durch internationale Anbieter, die den Schweizer Markt zunehmend ins Visier nehmen. Das fordert uns heraus – aber es bestätigt auch, wie wichtig es ist, mit Qualität, Nähe und echter Beratung zu punkten. Denn bei TS dreht sich seit 30 Jahren alles – wirklich alles – ums Tor.

Was waren die Meilensteine in der Ent­wicklung der Firma? Gab es auch Rück­schläge oder Trends, die sich nicht durch­setzen konnten?

Die Gründung selbst war natürlich der Startschuss. Richtig Schwung kam mit den ersten Grossaufträgen – plötzlich waren wir nicht nur regional, sondern national gefragt. Ein Meilenstein war auch die Etablierung unseres 24/7-Notfallservices, mit dem wir schweizweit Pionierarbeit geleistet haben. Natürlich gab’s auch Trends, bei denen wir gemerkt haben: nett gedacht, aber nicht praxistauglich. Ein Tor muss schliesslich im Alltag funktionieren – nicht nur auf dem Papier.

Das Projekt für Stadler in St. Margrethen zeigt eine grosse Bandbreite an Produkten. Vier Schnelllauftore, ein Kipptor, sechs Feuerschutz-Schiebetore sowie zwei Teleskop- Brandschutzschiebetore. | Foto © TS Tor und Service AG

Das Projekt für Stadler in St. Margrethen zeigt eine grosse Bandbreite an Produkten. Vier Schnelllauftore, ein Kipptor, sechs Feuerschutz-Schiebetore sowie zwei Teleskop- Brandschutzschiebetore. | Foto © TS Tor und Service AG

Das Projekt für Stadler in St. Margrethen zeigt eine grosse Bandbreite an Produkten. Vier Schnelllauftore, ein Kipptor, sechs Feuerschutz-Schiebetore sowie zwei Teleskop- Brandschutzschiebetore. | Foto © TS Tor und Service AG

Im letzten Jahr kam es zur Übernahme der Mettler Torsysteme durch TS Tor & Service AG. Hat sich das Portfolio von TS dadurch vergrössert? Wie konnte die Firma von den zusätzlichen Mitarbeitenden profitieren?

Die Übernahme von Mettler Torsysteme war nochmals ein grosser Schritt für uns. Zum ersten Mal in unserer Geschichte produzieren wir selbst – und zwar hier in der Schweiz. Das ist nicht nur ein starkes Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz, sondern bringt uns auch strategisch auf ein neues Level. Mit den beiden hauseigenen Torantrieben haben wir bewiesen, dass wir Innovation und Qualität inhouse entwickeln können. Und dank der eigenen Produktion sind wir in der Lage, individuelle Torlösungen exakt auf Kundenbedürfnisse abzustimmen – flexibel, schnell und mit höchsten Ansprüchen an Funktion und Design. Für uns ist das ein riesiger Schritt nach vorne.

Auf der Website wird angekündigt, dass es demnächst eine TS­-App geben wird. Wozu soll diese Applikation dienen und an wen richtet sie sich?

Unsere neue TS-App ist die Schaltzentrale für alle, die Tore verwalten. Ob Hauswart, Facility Manager oder privater Bauherr: In der App sind sämtliche Tore und Anlagen übersichtlich erfasst – mit allen Infos, Wartungsintervallen, Servicehistorie und der Möglichkeit, Störungen oder Reparaturen direkt zu melden. Die App ist quasi der digitale Torwart für unsere Kund*innen – und sie wird laufend weiterentwickelt. Man darf sich auf viele clevere Features freuen!

An der Digitalisierung kommt also keine Branche vorbei. Welche Entwicklungen in diesem Bereich erwarten Sie noch für die Zukunft?

Die Tore der Zukunft denken mit. Wir arbeiten schon heute an Lösungen, bei denen die Anlage automatisch meldet, wenn ein Bauteil aus der Reihe tanzt – bevor es zum Problem wird. Predictive Maintenance wird ein grosses Thema. Und je stärker Gebäude vernetzt werden, desto mehr müssen auch Tore nahtlos in die digitalen Systeme integriert sein. Unser Ziel: Unsere Kund*innen sollen nicht mehr nachdenken müssen – das übernehmen die Tore für sie.

TS Tor & Service hat sich einen guten Na­men gemacht, wenn es um Kundenbetreu­ung und den schweizweiten Notfallservice geht. Braucht es solche Dienstleistungen in Zeiten von digitalisierten, automatisierten Produkten und Apps überhaupt noch?

Mehr denn je! Die App hilft, vieles im Griff zu behalten – aber wenn’s mal kracht, zählt Erfahrung und ein Techniker, der weiss, was zu tun ist. Unsere Kund*innen schätzen, dass sie uns jederzeit erreichen. Digitalisierung ersetzt bei uns nicht den Menschen, sie unterstützt ihn. Und genau das ist unser Erfolgsrezept: Technik mit Herzblut und Handschlagqualität.

Neben den klassischen Toren bietet TS auch die passenden Antriebe dafür an. Sind die Antriebe für sämtliche Tor­typen verfügbar, die angeboten werden?

Ja, und das ist uns wichtig. Wir liefern nie ein Produkt, das nicht auch perfekt betrieben werden kann. Unsere Antriebe sind auf die jeweiligen Torsysteme abgestimmt – technisch, sicherheitstechnisch und natürlich auch optisch. Alles aus einer Hand, alles aus einem Guss – so funktioniert’s reibungslos und nachhaltig.

Acht durchsichtige Falttüren wurden in das Dienstgebäude der Strafanstalt Saxerriet eingebaut. | Foto © TS Tor und Service AG

Acht durchsichtige Falttüren wurden in das Dienstgebäude der Strafanstalt Saxerriet eingebaut. | Foto © TS Tor und Service AG

Acht durchsichtige Falttüren wurden in das Dienstgebäude der Strafanstalt Saxerriet eingebaut. | Foto © TS Tor und Service AG

Architekt*innen sehen einzelne Bauteile immer auch im Kontext zum ganzen Ge­bäude. Können Sie uns Referenzen nennen, bei denen die Tore eine besondere Rolle bei Funktion oder Design ausmachen?

Sehr gerne – wir durften etwa beim neuen Innovationszentrum eines Schweizer Industriekunden Tore realisieren, die sich komplett ins Fassadenbild einfügen und im geschlossenen Zustand unsichtbar sind. Oder bei einem städtischen Werkhof, wo unsere Tore mit perforierten Alupaneelen auch gestalterisch Akzente setzen. Wir sehen Tore längst nicht mehr nur als funktionales Element, sondern als Teil der Architektur. Und Architekt*innen schätzen, dass wir auch in Sachen Design mitdenken.

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit der TS Tor und Service AG.

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