Arealüberbauung Furnierwerk

 
4310 Rheinfelden,
Schweiz

Veröffentlicht am 07. Oktober 2021
Luca Selva AG Architekten ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Durchblick zwischenn Halbhöfen Volumenstaffelung Quellenstrase Erschliessungshof Treppenhaus Aussicht Attikaterrasse Einblick in einen Halbof Blick vom Platz Patiowohnung Fliessende Wohnräume Ausblick Attikawohnung Gesamtansicht Süd

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
03.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
155
Grundstücksfläche
16'000 m²
Geschossfläche
35'017 m²
Nutzfläche
17'610 m²
Gebäudevolumen
125'000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
63,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
50
Parkplätze
229

Beschreibung

Neubau Arealüberbauung Furnierwerk mit 155 Mietwohnungen & 3000m2 Gewerbe. Die Baukörper sind im UG verbunden. Im Süden wird auf die Lärmbelastung, im Norden auf die Körnigkeit des angrenzenden Quartiers reagiert. Die Bebauung ist in Massivbauweise, Zweischalenmauerwerk & Klinkerfassade erstellt.

Ausgangslage

Die spezifische Geometrie des Ortes, geprägt durch den Bogen der ehemaligen Geleise des Cardinal-Areals, die sowohl bei Tag und vor allem auch bei Nacht deutlich überschrittenen Lärmgrenzwerte und der Anspruch an lärmberuhigte Aussenräume sind die Ausgangspunkte der städtebaulichen Setzung. Die umliegenden Bauten, die Geleise im Süden und die Quellenstrasse im Norden bestimmen die städtebauliche Komposition des Projekts.

Entwurfsidee

Die Nutzung wird in zwei unterschiedlichen Baukörpern entwickelt, zwischen denen ein öffentlicher Raum aufgespannt ist, welcher einerseits eine Transparenz zum Quartier herstellt, andererseits auch die Verbindung vom Quartier zum Bahnhof erlaubt. Nach Norden reagiert die Bebauung differenziert, indem sie sich zum Blockrandfragment im Osten geschlossen zeigt, sich jedoch zum offen bebauten Teil der Quellenstrasse in Form von untereinander verbundenen Halbhöfen öffnet und mit der sich zurückbildenden Gebäudehöhe einen Anschluss an die Körnigkeit des Quartiers findet. Das niedrigere, dem Bahnhof zugewandte Gebäudevolumen des Gewerbehauses, nimmt in den ersten beiden Geschossen ein Café, eine Kita, ein Fitnesscenter und Arztpraxen auf, während im 2. Obergeschoss – über zwei Treppenkerne und einen offenen Erschliessungshof, 10 spezifische Patiowohnungen angeordnet sind. Das westlich gelegene Gebäudevolumen des Wohnhauses beherbergt im Erdgeschoss, zum Platz hin, ein Bed & Breakfast. In den übrigen Erdgeschossen sowie in den Obergeschossen sind die insgesamt 145 Wohnungen angeordnet, welche über grosszügige Eingangsbereiche mit 10 Treppenhäusern erschlossen werden. Die sämtlich mehrseitig orientierten Wohnungen reagieren typologisch zum Lärm im Süden und weisen hohe, über ihre differenzierten Ausblicke, präzisen Typologien und gut geschnittenen Räumen zukunftsgerechte Qualitäten auf.

Projektierung

Die beiden Gebäudekörper sind umseitig zweischalig konzipiert und mit Vollklinkerstein verkleidet, um die angestrebte hohe Qualitätsanmutung auszudrücken und um gleichzeitig eine überzeugende und langfristig werthaltige Erscheinung zu sichern. Diese entspannt entwickelten Fassaden beruhigen den Ort, zeigen Gewicht an diesem dynamisierten Ort und entziehen sich einem kurzatmigen Zeitgeist. Die Fenster sind innenbündig angeschlagen, was den Charakter des Lochfensters von aussen verstärkt. Die Öffnungen reagieren mit ihrer Grösse auf die Lage der Fassade, um den solaren Wärmeeintrag in das Gebäude zu optimieren. Die Differenzierung dieser Fenstermasse geschieht über die Anzahl horizontaler sowie vertikaler Klinkersteine in den geschlossenen Aussenwandflächen.

Das Projekt vonLuca Selva Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht.

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