Cabane am Greifensee

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8124 Maur ,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2024
Käferstein & Meister Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Küche mit klappbarer Werkbank Fensterflügel wurden zu Segeln Vom See her kommend Cabane Fassade zum See Modell Kamin 1:20 Kachelofen Kachel-Detail Warmluft-Kiemen Veranda mit sitzhoher Brüstung Modell Situation Alt und neu Bestand - Bild von 1972 Drei Ziegeldächer Cabane

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Uessiker Seeweg 138, 8124 Maur , Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
10.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
2865 m²
Geschossfläche
65 m²
Nutzfläche
35 m²
Gebäudevolumen
227 m³

Beschreibung

Die Cabane ist ein 35 Quadratmeter grosses Refugium am Greifensee, welches mit einem gekachelten und begehbaren Kamin sowie einem ebenfalls den Massstab herausfordernden, nach aussen öffnenden, zweiflügligem Fenster ein neues Verhältnis zum opulenten Grundstück etabliert. Der Umbau wird um einem Schopf ergänzt und komplett von Käferstein & Meister Architekten entwickelt.

Ausgangslage

Die kleine Cabane am Uessiker Seeweg auf dem Gebiet der Gemeinde Maur wurde um 1920 erstellt. Originalpläne des Hauses existieren nicht mehr, der letzte dokumentierte Plansatz stammte aus dem Jahr 1972. Der schlichte Holzbau war mit einer dunklen Bretterfassade beplankt und die kleinen Fenster mit Klappläden versehen. Eine hell verputzte Gebäudeecke mit Kaminecke im Rücken der Veranda verunklärte den Gesamteindruck des Holzhauses und grenzte dieses vom umliegenden Garten aus. Der einfache, stark introvertierte Holzbau war in die Jahre gekommen und benötigte einige substanzielle Eingriffe.

Entwurfsidee

Mit dem Umbau und einer typologischen Neuformulierung sollte das kleine Haus auf die wesentlichen Elemente zurückgeführt und seine einfache Struktur wieder klar erkennbar gemacht werden. Das gemauerte Kaminzimmer wurde entfernt und die bestehenden Verandabögen ermöglichten, den gedeckten Sitzplatz auf der gesamten Südostseite in die Wiese und Bäume zu öffnen. Der Wohnbereich hingegen wurde dementsprechend um fünf Quadratmeter verkleinert.

Projektierung

Die massiven Geländer der seeseitigen Treppe wurden entfernt, die Stufen um die Breite der Veranda zum Sitzen verlängert. Abschliessend öffnet ein überproportional dimensioniertes zweiflügliges Fenster den Innenraum zum See. Mit einfachen Eingriffen wurde dem Haus seine ursprüngliche Leichtigkeit zurückzugeben. Zum naheliegenden Seeweg ergänzt ein neuer Geräteschopf das Volumen und schützt dessen Zugang über die Veranda vor Blicken. Die bestehende Bretterfassade wurde ergänzt und in drei Anstrichen in einem tiefen schwarzbraun eingefärbt. Die neuen Deckleisten, Fensterrahmen, Läden und Tore erhielten einen rotbraunen Farbton. Im Innern wurde die untypische und überdimensionierte Wendeltreppe entfernt. Die hochwertige Treppe konnte in einem anderen Bau wiederverwendet werden. Der Dachboden und eine Vielzahl der Deckenbalken wurden ebenfalls entfernt, um dem Raum mehr Höhe bis unter das Dach geben zu können. Einzig über der Veranda bleibt ein Podest erhalten, welches über Tritte im gekachelten Cheminée erreicht werden kann. Mit dem Künstler Nöel Fischer wurden kiemenartige weisse Kacheln produziert, welche die warme Kaminluft in den Raum entweichen lassen.

Das Projekt von Käferstein & Meister Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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