Leutschentower
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Leutschentower Zürich stellt, mit dem 2008 eingeweihten Leutschenpark, den ersten Schritt des städtebaulichen Veränderungsprozesses des Leutschenbachquartiers vom Gewerbe- hin zum Arbeits- und Wohnquartier dar. Seine Positionierung bezieht sich auf die Orientierung des bestehenden SF-Gebäudes und nimmt die Entwicklung des zukünftigen Quartierbildes vorweg.
Dominierende Herausforderung des Projekts Leutschentower war ein zeitgemässer Umgang mit der im Quartier auftretenden Bürotypologie des «International Style» der 50er bis frühen 70er Jahren. Die für diesen Stil typische Sprache der vertikalen Lamellen (Lisenen genannt) und Abstimmung diverser Aluminium- und Glaselemente untereinander soll auch im Leutschentower gezeigt werden. Die richtige Dosierung von «heute und gestern» zu finden war dabei eine schmale Gratwanderung zwischen allzu linearem Zitat ohne kritische Distanz zu den Originalreferenzen und einer kurzlebigen Persiflage.
Der L-förmige Bau besteht aus einem 60 Meter hohen Turm von 26 Meter Seitenlänge und 19 Stockwerken sowie einem sechs Stockwerk hohen und 82 Meter langen Riegel. Der Haupteingang gibt bewusst Einblicke in die öffentlich zugängliche innere Ladenstrasse und in den daran anschliessenden Hofgarten frei. Die unteren vier Geschosse beherbergen Bistro-, Retail- und Dienstleistungsflächen, darüber befinden sich insgesamt 95 Wohnungen.
Die farbliche und materielle Umsetzung der Fassade widerspiegelt die von der Stadt gestellten Ansprüche an Qualität und Ausdruck eines Hochhauses.
Eine feingliedrige, stark gerasterte Fassade aus farbigen Aluminiumprofilen mit ausgeprägtem Reliefcharakter bildet das Hauptthema. Die Erhebungen und Vertiefungen mit ihren Licht- und Schattenspielen tragen, je nach Standort oder Bewegung des Beobachters, zur gewollten Mehrdeutigkeit des Gebäudes bei. Durch das sich auf die jeweilige Nutzung beziehende Rastermass und die Kontrastwirkung der vertikalen Profile verwandelt sich die Erscheinung des Baukörpers je nach Betrachtungswinkel auf vielfältige Weise vom «schwarzen Monolithen», zur «goldenen Turmsäule». Das Gebäude ist somit ständig in Bewegung.
Die Loggien der Wohnungen sind in rostrot eloxiertem Aluminium eingefasst und brechen mit ihrer unregelmässigen Positionierung die Strenge der Fassade bewusst auf.
Das Projekt wurde 2016 von Zwimpfer Partner Architekten eingereicht. Das Büro wurde zwischenzeitlich aufgelöst.