Haus am Waldrand in Tuggen

 
8856 Tuggen,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Architekturbüro Herbert Bruhin Dipl. Architekt ETH/SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Fassade Süd und West Fassade West und Nord Fassade West Fassade Süd Fassade Ost Fassade Ost Fassade Ost und Nord mit Blick auf die Linthebene Fassade Ost und Nord mit Atelierfenster Wohnzimmer Regal und Küchenkern von hinten Küche mit Küchenkern in Beton Küche und Terrasse mit Blick ins Tal Küchenkern und Regal, Atelierfenster mit Blick Richtung Wald Galerie mit Atelierfenster Galerie mit Atelierfenster Bad in Schiefer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Höhenstrasse 14a, 8856 Tuggen, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2011

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
285 m²
Gebäudevolumen
1360 m³

Beschreibung

Das Einfamilienhaus Tuggen liegt am Waldrand des Buchberges und spielt mit den beiden sehr unterschiedlichen Aussichten, die man vom Haus aus geniessen kann. Gegen Süden geht der Blick in die weite Linthebene und in die Voralpen. Gegen Norden und Osten blickt man hingegen zum Wald und spürt so die Typologie des «Waldhauses» mit Kamin. Die grossen, langen Fenster befinden sich in Hangrichtung und die beiden seitlichen Fassaden sind eher geschlossen und mit Lochfenstern versehen.



Von der Situation her war man an einen Gestaltungsplan gebunden, der vom Architekturbüro Graber & Pulver aus Zürich und Bern erstellt wurde. Dies erklärt auch, dass die Häuser relativ nahe zueinander stehen und nicht versetzt sind. Um das Haus besser in den Hang einzubetten, wurde ein Splittlevel gewählt, der die Niveaus halbgeschossig überwindet. Um den Hangverlauf zusätzlich zu betonen, verläuft das Dach parallel dazu.



Das Haus ist so in den Hang gesetzt, dass der Eingang des unteren Erdgeschosslevels und der Gartenausgang auf dem zweiten Erdgeschosslevel ebenerdig sind. Dies ist von Vorteil, so dass man vom Wohnzimmer aus oder von den Schlafzimmern nur eine halbe Treppe überwinden muss, um in den Garten oder zum Besucher-WC und Eltern-schlafzimmer zu gelangen. So sind die vertikalen Wege im ganzen Haus sehr kurz gehalten.



Das Erdgeschoss weist einen kompakten Grundriss auf und das Dachgeschoss im Kontrast dazu einen sehr offenen und fliessenden Raum. Das Dachgeschoss wird durch den Küchen-/Cheminéekern aus Beton und mit dem Bücherregal gegliedert. Von der Galerie aus kann man sowohl ins Dorf hinunter schauen, als auch durch das sieben Meter lange Panoramafenster zum Buchberg hin. Da das Haus nahe zum vorderen Haus steht, war mir wichtig, dass sowohl vom Wohnzimmer aus, als auch vom Galeriegeschoss der Blick in die Landschaft frei ist.



Im Innenausbau wurden wenige, aber edle Materialien verwendet: Schiefer in den Bädern, Eiche am Boden und Sichtbeton für die Decken und den Küchenkern. Der Betonkern wurde mit einem Pigment eingefärbt, der an eine Aubergine erinnert und mit der grünen Rückwand des Bücherregales kontrastiert.



Die umliegenden Bauernhäuser haben oft kleinformatige Rundschindelverkleidungen. Diese Art der Fassadenverkleidung wurde beim Haus Tuggen aufgenommen und auf eine moderne Weise neuinterpretiert. Als Holz wurde eine Western Red Zeder gewählt, die mit der Zeit silbergrau werden wird.

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