Das Stadthaus aus Holz

 
9000 St. Gallen,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Visualisierung Kontext A Fassadentektonik Visualisierung Kontext B Holzknoten Strukturmodell Visualisierung Treppenhaus Visualisierung Wohnraum

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kornhausstrasse, 9000 St. Gallen, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
12
Anzahl Arbeitsplätze
36

Beschreibung

Das Stadthaus aus Holz ist das Programm. Vom rein aus Holz bestehenden Holzknoten - Schlüsseldetail und Tragwerk, bis zur Gebäudehülle und Fassadengestaltung wurde ein flexibles Gebäudesystem aus dem ökologischen Rohstoff für den innerstädtische Raum entworfen.

Ausgangslage

Reintegration des Werkstoff Holz in den städtischen Kontext, Aufzeigung seiner zeitgemässen, urbanen Eignung sowie sein städtisches Ausdruckspotential. Antithese zu heutigen, meist plattenförmigen Holzwerkstoffen und als Annäherung an den materiellen und konstruktiven Umgang der historischen, urbanen Holzbauweisen. Entwicklung von Holzbausystem und Gebäudehülle basierend auf rein stabförmigen Holzbestandteilen.

Thesenstellung: Durch die Weiterentwicklung der Fügungslogik historischer Holzbaustrukturen kann mit dem Baustoff Holz eine zeitgemässe, urbane Holzarchitektur geschaffen werden

Entwurfsidee

Das Schlüsseldetail des Entwurfs ist der entwickelte Holzknoten, wessen Fügung auf den historischen Holzbaufügungen basiert und ausschliesslich aus Holz besteht. Das daraus entwickelte Tragwerk ist auf Zug und Druck belastbar und besteht aus sich gegenseitig überlagernde Doppelstützen, Doppelträger und Sekundärträger. Die Aussteifung übernehmen Diagonalstreben. Das System wurde anfangs kontextlos erarbeitet und zur Überprüfung im städtischen Raum im Zentrum von St. Gallen umgesetzt und weiterentwickelt.

Der Grundriss wird ebenfalls stark vom Tragwerk bestimmt. Die Grundstruktur ist der flexible Skelletbau, welcher sich mit drei Stützenreihen über die Gebäudetiefe spannt und der Form des Blockrands folgt. Er ist als System zu verstehen, welcher flexibel an allen möglichen innerstädtischen Situationen eingesetzt werden kann. Zwischen den Stützen können beliebig Wände gezogen werden, so ist eine offene Struktur für ein Grossraumbüro sowie kleiner abgetrennte Wohnungsgrundrisse möglich.

Städtebaulich wurde die Blockrandkante geschlossen und einen Innenhof geplant. Für eine ausreichende Belichtung des Hofs sowie der nördlichen Ze

Projektierung

Das Fassadenbild wird vom Tragwerk dominiert. Vertikal durch die Stützen, horizontal durch die Sekundärträger. Die auskragenden Trägerköpfe an den Knotenpunkten bilden eine Art Ornamentik und zeigt die innere Struktur. Schottenbildende und wetterschützende Vordächer kragen in jedem Geschoss hervor, um die darunterliegende Holzkonstruktion zu schützen. Wiederum den mittelalterlichen Holzständerbau als Vorbild wird die Konstruktionsfelder mit liegenden Bohlen ausgefacht.

Um das Holz ebenfalls auch farblich in den städtischen Kontext einzubinden, wurde auf verschiedene Holzbehandlungen zurückgegriffen. Die Holzfarbe des Tragwerks bleibt bestehen und wird für besseren Schutz druckimprägniert. Die Bohlenausfachungen, Fensterbestandteile und Zwischenpfosten werden mit dem Verbrennungsverfahren Yakisugi unterschiedlich lange behandelt, um eine Grautondifferenzierung zwischen den Bestandteilen zu erwirken und sie zu schützen. Die Vordächer werden mit savonagrüner Schlammfarbe gestrichen.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Livio Capaul, OST - Ostschweizer Fachhochschule

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192205319