Hochhaus in Kreuzlingen
,
Schweiz
Veröffentlicht am 13. Januar 2022
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im Rahmen des dritten Semesters an der ArchitekturWerkstatt der Fachhochschule Ost (St. Gallen) haben Pascal Kobler, Kay Sonderegger und Lia Taricco ein Wohnhochhaus in Kreuzlingen auf einer tropfenförmigen Parzelle direkt an der Bahnhofs- und Konstanzerstrasse entworfen.
Ausgangslage
Das Arbeiten an einem Studentenprojekt erlaubt unkonventionelle Formen, Konzepte und Grundrissorganisationen sowie ein maximales Ausreizen der Baugesetze, was auf der vorgegebenen Parzelle durchaus gewünscht war. Durch die sehr geringe Parzellengrösse, der Aufgabenstellung eines Wohnhochhauses sowie der ungünstigen Strassensituation entstand ein spannender und herausfordernder Planungsrahmen.
Entwurfsidee
Die tropfenförmige Parzelle wird von der Konstanzer- und Rheinstrasse umschlossen, wodurch eine inselartige Situation resultiert. Der entkoppelte Kontext ermöglicht ein freistehendes, expressives Erscheinungsbild. Das Gebäudevolumen expandiert sich nach Osten und behauptet sich so gegenüber dem grosszügigen Strassenraum in Grösse und Präsenz. Die Gebäudestirn bildet gewissermassen den Abschluss der Bahnhofsstrasse. Der in seiner Grösse und Zeichenhaftigkeit übergeordnet wirkende Baukörper etabliert im direkten Umfeld neue stadträumliche Bezüge zwischen Gleisareal und Siedlungsgebiet. Aufgrund der bescheidenen Parzellendimensionen wächst das Volumen im Erdgeschoss beinahe auf die Grundstücksgrenze. Die halböffentliche Nutzung auf Strassenniveau belebt den angrenzenden städtischen Raum nachhaltig, die Spielstrasse wertet den bestehenden Unort wirkungsvoll auf.
Projektierung
Der Typus der Kleinwohnung mit Qualitäten von internen Blickbeziehungen bildet die Grundlage der Grundrissorganisation. Aus dem Bedürfnis nach grosszügigem Wohnraum und einer geringen Grundfläche entwickelt sich der Grundriss in die Vertikale, wodurch eine anderthalb Geschossigkeit resultiert. So entsteht eine komplexe Ineinanderschachtelung der einzelnen Wohnvolumina im Grundriss sowie im Schnitt. Die geringe Parzellenbreite bedingt eine Auskragung über die Strassenräume und schafft durch seine raumhohen verglasten Erker helle und grosszügige Wohnräume. Die acht filigran ausgebildeten Erker erzeugen durch ihre grundrissliche Setzung «offene Innenhofsituationen». Diese erzeugen intime, geschützte und private Gebäudezwischenräume, welche die anliegenden Räume belichtet.
Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Pascal Kobler, Kay Sonderegger und Lia Taricco, OST - Ostschweizer Fachhochschule