Engadinerhaus in Sent
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Mirlo Urbano Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die typische Raumstruktur des Engadinerhauses ist zurückgebaut worden. Die Raumnutzung ist den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen an das Familienleben entsprechend zugeordnet und neuinterpretiert worden. So ist ein Dialog zwischen ursprünglicher und zeitgemässer Lebensform und Raumgestalt entstanden. Die Gebäudehülle ist vom Inneren energetisch modernisiert worden, so dass dem Haus von aussen der Charakter verschiedener, zeitlich überlagerter Eingriffe erhalten bleibt.
Das ursprünglich landwitschaftlich genutzte Engadinerhaus ist am Fusse des Dorfes gelegen. Das Haus weist die klassische Gliederung von Wohn- und Ökonomieteil auf. Das Wohnhaus wird von den über die Jahre vorgenommen Einbauten befreit und die regional typische Raumstruktur wieder erlebbar gemacht (Sulèr, Kammern). Der vormals landwirtschaftlich genutzte Gebäudeteil wird der Wohnnutzung zugeführt. Die ursprüngliche Raumdimension des Heuboden und Stalles bleiben erhalten und entwickeln durch den reduzierten Ausbau eine archaische Kraft und Grosszügigkeit, welche im Kontrast zu den geringen Raumhöhen im ursprünglichen Wohnhaus steht. Die Nutzungen werden den Bedürfnissen der Familie an das Zusammenleben angepasst. So wird der Heustall mit Kochinsel zum neuen Lebensmittelpunkt. Die Nasszellen sind in die vormalige Kammern eingebaut. Der Sulèr bleibt als grosser Eingangs- und Durchgangsraum sowohl räumlich wie funktional erhalten.
Für den Ausbau wurden die alten, intakten Materialen mit natürlichen Materialen ergänzt. So ist das Bad mit einer geseiften Kalkglätte ausgeführt und die erneuerten, massiven Böden mit einem Lehmkaseinboden ausgeführt. Der Heuboden als neue "Stüva" ist mit einer massiven Arvenschalung ausgekleidet.
Die Gebäudehülle wird vom Inneren energetisch modernisiert, so dass dem Haus von aussen der Charakter verschiedener, zeitlich überlagerter Eingriffe erhalten bleibt. Die Wärmeerzeugung erfolgt neu mit einer Erdsondenwärmepumpe.