Ersatzneubau Stüssistrasse

 
8037 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. März 2022
Chebbi / Thomet / Bucher Architektinnen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Fassade Detail Treppenhaus Wohnung Eingangshalle Treppenhaus Wohnung Wohnung Blick in Dusche Terrasse Wohnung Blick auf Balkon Alterswohngemeinschaft Alterswohngemeinschaft Alterswohngemeinschaft

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Stüssistrasse 58-62, 8037 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
41
Geschossfläche
7200 m²
Nutzfläche
4200 m²
Gebäudevolumen
22'300 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
15,8 Mio. CHF
Parkplätze
3

Beschreibung

Ersatzneubau an der Stüssistrasse in Zürich mit 41 Wohnungen, einer Alterswohngemeinschaft für 11 Bewohner*innen und separat mietbaren Zimmern.

Ausgangslage

Der Ilanzhof in Zürich (Quartier Unterstrass) ist eine der grossen Siedlungen der Baugenossenschaft Freiblick. Es wurde eine langfristige Planung erarbeitet, in welcher die strategische Weiterentwicklung des ganzen Areals Ilanzhof in die Betrachtung einbezogen wurde. Diese sieht vor, dass als erstes die Häuser an der Stüssistrasse 58 - 66 durch Neubauten ersetzt werden. Anschliessend sind gestaffelt und hofweise auch Ersatzneubauten für die übrigen Häuser des Ilanzhofes vorgesehen. Im Jahr 2014 wurde einen Wettbewerb veranstaltet, aus dem das Projekt als Siegerprojekt hervorging.

Entwurfsidee

Mit dem Ersatzneubau an der Stüssistrasse enstand einer der ersten Neubauten des Ilanzhofs inmitten des homogenen Wohnquartiers Unterstrass. Der Neubau ist ein Bindeglied zwischen Bestand und Erneuerung. Die Annäherung zum Bestand finden in der Setzung des Baukörpers, der Volumetrie, der Gliederung der Fassade, der Materialisierung und der Aussenräume statt. Die Erschliessung der Wohnungen erfolgt über drei Treppenhäuser mit Lift. Die Gliederung der Nutzungen in Keller/Haustechnik, Alterswohngemeinschaft sowie separate Zimmer im Erdgeschoss und vier Wohngeschossen erfolgt horizontal, wobei die Wohngeschosse als Drei- und Vier-Spänner konzipiert sind. Bewusst wurde auf eine Durchmischung der Klein- und Familienwohnungen geachtet. Gesamthaft sind 41 Wohnungen entstanden. Bei den Wohnungen wurde auf ein vielfältiges Angebot, eine gute Orientierung und eine klare Zonierung geachtet. Die Kleinwohnungen zeichnen sich aus durch grosszügige Tagbereiche und klar abgegrenzte Schlafräume. Genügend Stauraum findet sich bei der Garderobe und in den Küchenzeilen.
Die Aussenraumgestaltung erfolgt quartiertypisch. Sockelmauern grenzen den Strassenraum subtil vom halböffentlichen Vorbereich ab. Bäume spenden Schatten und lockern den Strassenraum auf. Der hofseitige Grünhof öffnet sich nach Osten hin. Der geschützte Garten für die Alterswohngemeinschaft fügt sich durch seine organische Form und die Bepflanzung in die Umgebung ein.

Projektierung

Die Gliederung des Hauses in Sockelgeschoss, drei Obergeschosse und Dachgeschoss orientiert sich an der Struktur der Bestandesbauten. Dies wird durch eine regelmässige, ruhige Fenstereinteilung verstärkt. Die an die Gebäudeecken angefügten Balkone lockern den muralen Charakter des Gebäudes auf. Analog der bestehenden Siedlungsbauten wurde eine verputzte Aussenhaut aus Kratzputz vorgeschlagen. Die konstruktive Umsetzung erfolgte über ein Einsteinmauerwerk, welches Langlebigkeit und ein gutes Raumklima verspricht.
Mit gezielten Elementen wird die Fassade belebt und bekommt einen eigenen Charakter. Das Zusammenspiel dieser Elemente erzeugt wiederum ein homogenes Ganzes. Eingang, Fensterproportionen, Sonnenschutz und Balkone, Fenstergeländer, Faltläden und Fenstereinfassungen erzeugen ein Zusammenspiel, welches wiederum den Gesamteindruck der Fassade prägt.

Besonderheiten

Der Ersatzneubau wurde nach dem SIA Effizienzpfad-Energie 2040 geplant. Dieser orientiert sich an der Vision der 2000-Watt-Gesellschaft. Neben der guten Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr ist die Kompaktheit des Volumens eine wichtige Voraussetzung, um diese Ziele zu erreichen. Die gute Gebäudehülle, ein effizienter Sonnenschutz, die Energieerzeugung mittels Erdsonden und Photovoltaik, der Einsatz von energieeffizienten Geräten tragen dazu bei. In den Wohnungen gewährleistet ein dezentrales, einfaches Lüftungselement ohne Strom eine angenehme Frischluftzufuhr.

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