Ersatzneubau Rigapark
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
Chebbi / Thomet / Bucher Architektinnen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Ein Neubau mit insgesamt 39 Alterswohnungen, ergänzt mit einer Arztpraxis, Physiotherapie und Fitnessraum im Erdgeschoss bildet als hohes Haus den neuen Ankunftsort des Areals Riga in Chur.
Ausgangslage
Die C.L.Allemann-Stiftung als Trägerin des Seniorenzentrums Rigahaus wurde 1924 gegründet.
Bereits 2013 mit zwei Neubauten für Residenzwohnungen und 2017 mit dem Umbau einer Pflegestation des Altersheims sowie der Erweiterung des Speisesaals konnte Chebbi Thomet Bucher zwei Projekte für die Stiftung fertigstellen.
Die Ergänzung des Ensembles um ein weiteres Haus mit Alterswohnungen und einem verbindenden Naturpark wurde ab 2017 in die Wege geleitet.
Entwurfsidee
In der letzten Etappe wird die Gesamtanlage im Osten des Seniorenzentrums Rigahaus mit einem weiteren Klinkerbau ergänzt. Er steht an der Gürtelstrasse und verleiht mit seiner Position und achtgeschossigen Höhe der Anlage einen neuen Auftritt. Das hohe Haus definiert für die Gesamtanlage einen klaren Ankunftsort, wo der Haupteingang des Altersheims und die neuen und bestehenden Alterswohnungen erschlossen werden. Im Erdgeschoss befindet sich eine Arztpraxis, Physiotherapie und ein Fitnessraum, die von allen Bewohnern des Areals genutzt werden können. In den Obergeschossen liegen je sechs Wohnungen pro Geschoss um eine zentrale Erschliessung mit einer mittigen, gerundeten Treppe. Alle Wohnungen liegen über Eck und profitieren so alle von der wunderbaren Bergsicht und einer guten Besonnung.
Das grosse Haus grenzt südseitig an eine naturnahe Gartenanlage, die dank ihrer neuen Ausdehnung eine zusätzliche Qualität für die Bewohner bildet. Im Zentrum der Parkanlage liegt ein neu geschaffener Teich, der als Attraktion für Jung und Alt ein willkommenes Ziel für einen kleinen Spaziergang bildet. Dazwischen bewegt sich ein Wegnetz, das an die bestehende Gartenanlage angeknüpft ist.
Projektierung
Die Fassade besteht aus robusten Klinkersteinen im Langformat(Petersen Kolumba). Als gestaltbildendes Element wurden lineare Bänder aus Ortbeton vorgesehen, welche durch Holzfenster ergänzt werden. Es entsteht so eine vielschichtige Aussenhaut, welche je nach Tageszeit und Witterung im Ausdruck variiert und dadurch an Lebendigkeit gewinnt. Eine zurückhaltende Farbigkeit unterstützt die Wahl der Materialien in ihrer Natürlichkeit und Beständigkeit.
Realisierung
Das zentrale Treppenhaus mit dem gerundeten, freistehenden Treppenlauf war eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten. In der Planung sowie in der Ausführung – von der Schalung des Baumeisters, über die Erstellung des Kunststein-Plattenbelags sowie des Metallgeländers mit dem hölzernen Handlauf bis hin zur integrierten Beleuchtung war eine präzise und handwerklich anspruchsvolle Arbeit gefordert.
Dieser mittige Raum mit der Erweiterung an die Fassade über die gemeinschaftlich genutzte Waschküche bildet nun den Dreh- und Angelpunkt des neuen Hauses.
Besonderheiten
- Bildung eines Ensembles mit übergeordneter Ausstrahlung bzw. Einbindung in das Quartier
- Verdichtung und Ergänzung eines bestehenden Areals
- Anbindung des Ersatzneubaus an Bestandesbauten über die Einstellhalle im Untergeschoss.