Doppeleinfamilienhaus Heizenholz

 
8049 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 20. Mai 2016
Gunz & Künzle Architekt*innen GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Heizenholz 9-11, 8049 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
03.2015

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Grundstücksfläche
765 m²
Geschossfläche
615 m²
Nutzfläche
420 m²
Gebäudevolumen
1800 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,8 Mio. CHF
Parkplätze
2

Beschreibung

Ein Neubau für zwei junge Familien soll in Zürich-Höngg ein bestehendes Doppelhaus, Teil einer Siedlung aus den 40er Jahren, ersetzen. Die Zweiteilung sowie die Hanglage mit Seeblick drohen das Haus doppelt zu polarisieren; in ein Vorne und Hinten und in ein Mein und Dein.

Das Gebäude reagiert darauf zunächst mit einer kräftigen inneren Struktur; gleichwertige polygonale Zellen verschränken sich zu einem Art Wabenmuster, das sich vom Keller über alle drei Hauptgeschosse wiederholt. Allein durch das Weglassen einzelner Wände entstehen im Erdgeschoss fliessende Wohn- räume und im Dachgeschoss allseitig Sitzterrassen. Grundsätzlich wird eine Gleichwertigkeit der Waben und ihrer Verbindungen – auch zum Aussenraum – angestrebt, wobei jedes Zimmer über eine eigene, feinjustierte Geometrie und Ausrichtung verfügt. Damit soll auf beschränktem Raum eine hohe räumliche Dichte erzeugt werden. Je eine Wabe pro Hausteil ist vertikal durchgestanzt und mit einer gewendelten Holztreppe verfüllt; dieser hohe Raum gibt beiden Haushälften eine räumliche Mitte. Ähnlich zwei Bäumen, die nebeneinander stehen, entwickeln sich die Zimmer entlang dieses Stamms in die Höhe und greifen dabei ineinander, so das nicht klar ist wo eine Haushälfte aufhört und die andere beginnt.
Dies räumliche Verschleifen wiederholt sich in der äusseren Gestalt des Hauses. Die Konfrontation der inneren Zellenstruktur mit der polygonalen Parzelle, unter der Maxime maximaler Ausnützung und Gebäudehöhe, führt zu einer Gliederung des Volumens in unterschiedlich ausgerichtete, verschachtelte Fassadensegmente. Damit passt sich das Haus dem Masstab des Quartiers
an, vor allem aber zeigt es sich als ein zusammenhängendes Volumen, das mit feinen Vor- und Rücksprüngen seine Umgebung – Eingänge, Gartensitz- plätze – definiert. Diesen Eindruck von Körperhaftigkeit verstärkt die kosten- günstige Kompaktfassade durch den groben Kellenwurfputz und die hand- werklich anmutenden feuerverzinkten Absturzsicherungen.

192076509