
Gemeinschaftswohnhaus 50+
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Haerle Hubacher Architekten BSA GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Gemeinschaftswohnhaus der Gesewo beherbergt 16 individuelle Wohneinheiten à 38 - 67 m2 und ca. 400 m2 für gemeinsame Nutzungen. Das prototypische Wohnbauprojekt entspricht den Standards von Minergie-P-eco und der 2000 Watt-Gesellschaft und genügt zudem dem neusten Kenntnisstand zum altersgerechten Bauen.
Es thematisiert umfassend die Aspekte der Nachhaltigkeit:
partizipatorischer Planungsprozess
- Standort mit optimaler Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, keine Parkierungsanlage
- gemeinschaftsorientierte, flächensparende Raumkonzeption
- umnutzbare Grundrissdisposition
- energieeffiziente, kompakte Volumetrie, maximale Freiraumfläche
- innovative Baukonstruktion mit hohem Anteil an erneuerbaren Baustoffen (Hybridbauweise Holz-Massivbau)
- Energieversorgung auf dem neusten Stand der Technik (kontrollierte Lüftung, Sonnenkollektoren für Warmwasser, Pelletheizung, Elektrobiologie)
Die Anforderung, individuelles Wohnen mit dem Bedürfnis nach Gemeinschaftlichkeit in einem Haus zu vereinen, wird mit der Gestaltung des Hauses programmatisch umgesetzt.
Jedes Geschoss umfasst zwei bis fünf private Wohneinheiten, sowie einen Anteil der kollektiven Räume, welche dank der Differenzierung in Anordnung und Orientierung jeder Ebene eine eigene Raumstimmung vermitteln. Der Gang durchs Haus erlaubt so auch bei eingeschränktem Bewegungsradius eine Vielfalt an Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten.
Die privaten Wohneinheiten unterscheiden sich voneinander in Zuschnitt, Ausrichtung zum Aussenraum und Grösse. So wird verschiedenen Wohnvorstellungen Raum geboten und dem Bedürfnis nach Individualität Rechnung getragen, Nach Bedarf kann jede Einheit mit zusätzlichen Wandelementen in zwei Räume unterteilt werden. Zu jeder Einheit gehören eine Nasszelle mit einer schwellenlosen Dusche, sowie eine Kleinküche. Die raumhohen Fenster ermöglichen auch bettlägerigen Personen den Blick ins Freie und verschaffen den Innenräumen über den räumlichen Einbezug des Balkons grösstmögliche Weite.
Die Staffelung im Grundriss erzeugt Vielfalt im Inneren und bietet auf den Balkonen Privatheit und eine gute Beziehung zum Garten.
Die Fassadenverkleidung mit gestrichenen Holzlamellen und die umlaufenden, gerundeten Brüstungsbänder fassen Haus und Balkonzone zusammen und erzeugen einen einheitlichen und prägnanten architektonischen Ausdruck.
Die architektonische Umsetzung des Wohnkonzeptes wurde in intensiver Zusammenarbeit mit den zukünftigen Bewohnerinnen entwickelt. Mit dem Bezug des Gebäudes im Dezember 2010 konnte mit der sozialen Umsetzung begonnen werden. Das Gebäude wird sich mit gemeinsam mit seiner Benutzung permanent weiterentwickeln.