Hauptsitz EGK Gesundheitskasse

 
4242 Laufen,
Schweiz

Veröffentlicht am 25. März 2024
Flubacher Nyfeler Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Eckansicht Südwest Ansicht mit Baumbestand Ansicht Eingang Agentur Arkade Erdgeschoss EGK Agentur Luftraum Begegnungszone Geschossübergreifende Begegnungszone Geschossübergreifende Begegnungszone Gangzone Regelgeschosse Flexzone Regelgeschosse Büro Attikageschoss Treppenhaus Attikageschoss Informelle Besprechungszone Attikageschoss Sitzungszimmer Attikageschoss Dachterasse Attikageschoss

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
06.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
3500 m²
Geschossfläche
7320 m²
Nutzfläche
4552 m²
Gebäudevolumen
28'454 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
25,0 Mio. CHF

Beschreibung

Der Neubau der EGK-Gesundheitskasse schafft für alle Mitarbeitenden eine moderne und nachhaltige Arbeitswelt, die den Firmenwerten entspricht. Vorgabe und Ziel der Bauherrschaft war es, ein kostengünstiges und bescheidenes Gebäude zu realisieren, bei dem Natürlichkeit, Gesundheitsbewusstsein und Umweltverträglichkeit im Vordergrund stehen. Flubacher Nyfeler Partner Architekten verzichteten daher auf verschwenderischen Flächenverbrauch und luxuriöse Ausstattung zugunsten von Mehrkosten für Holz- und Lehmbau sowie einem nachhaltigen und effizienten Haustechnikkonzept.

Ausgangslage

Die EGK wurde vor 100 Jahren in Laufen gegründet und ist hier stark verwurzelt. Dem Projekt für den Neubau des Hauptsitzes ging ein dialogischer Prozess mit Bürgerbeteiligung voraus. Integraler Bestandteil der Planungsphase war, neben dem Dialog mit den zukünftigen Nutzer*innen, ein enger Austausch mit der Ortsbildkommission.

Entwurfsidee

Der neue Hauptsitz widerspiegelt architektonisch die Werte der EGK mit der Kombination von Schul- und Komplementärmedizin und den darin enthaltenen Eckpfeilern Bio, Psycho und Sozio. Das Bürogebäude ist als Inspirationsquelle für die Mitarbeiter*innen gedacht, für ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur: frische Luft, natürliches Licht und Materialien, informelle Begegnungszonen, ein einladendes Treppenhaus, das den Aufzug ersetzt. Die robuste Struktur der Pfosten-Riegel-Holzkonstruktion erlaubt auch in Zukunft eine vielfältige Nutzung bis hin zur Vermietung von Halbgeschossen an Dritte.
Städtebaulich schafft der prägnante fünfgeschossige Holzbau eine klare Identität: ein Anker für das sich entwickelnde Nauareal in Laufen, das neben der Altstadt und dem Bahnhofsquartier zu einem dritten urbanen Schwerpunkt heranwächst. Das Gebäude positioniert sich entlang der nordöstlichen Begrenzungslinie, um zur Naustrasse hin einen öffentlichen Lebens- und Erholungsraum für Mensch, Flora und Fauna zu schaffen. Als Garten gestaltet, bildet er den Auftakt des Quartiers und eine attraktive Adressierung. Durch die Platzierung konnte auch der identitätsstiftende Baumbestand als natürlicher Filter zwischen der stark befahrenen Kantonsstrasse und dem Bürogebäude erhalten werden – der Rahmen für eine angenehme und gesunde Arbeitsatmosphäre, zertifiziert als naturnahes Firmenareal.

Projektierung

Die Verwendung von Holz und Lehm minimiert die graue Energie und reduziert die CO₂-Bilanz. Der kompakte Baukörper hat ein gutes Ausnutzungsverhältnis, alle Dächer sind intensiv, unter der PV-Anlage extensiv begrünt. Die Verbindungstechniken der Bauteile wurden unter Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft geplant. Die technischen Komponenten sind offen geführt und gut zugänglich.

Besonderheiten

Das Gebäude ist inklusiv und barrierefrei für eine flexible Raumnutzung konzipiert. Im repräsentativen Erdgeschoss empfängt die EGK Geschäftsstelle Ankömmlinge aus dem Parkhaus und der Tiefgarage, genauso wie Besucher*innen der Kita Birs Schnooge. Im Gebäude wurde der Transformationsprozess eingeleitet, um die vier Standortkulturen zu vereinen, die Kommunikation im und um das Gebäude zu fördern und Synergien zu realisieren.
Die Materialisierung in Holz und Glas spiegelt das gewünschte naturnahe und nachhaltige Wertebild wider und verortet das Gebäude in seinem ländlichen kulturellen Kontext, ohne zu verleugnen, dass es sich um ein modernes Bürogebäude handelt. Die Fassade folgt in Konstruktion und Erscheinung tektonischen Fügungsprinzipien, die ihre Inspiration und Analogie in der traditionellen lokalen Holzbauweise finden.

Das Projekt von Flubacher Nyfeler Partner Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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