Sophienruhe Ermitage
,
Schweiz
Veröffentlicht am 25. April 2024
Flubacher Nyfeler Partner Architekten AG
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Die 1812 errichtete Sophienruhe in Arlesheim ist nach historischen Vorlagen neu aufgebaut worden. Der neugebaute Pavillon löst den bestehenden, gut 75-jährigen klassizistisch anmutenden Bau ab. Flubacher Nyfeler Architekten haben die «Hütte der Einsamkeit» als einfachen Holzbau mit Bohlen als Stützen, einem Raumfachwerk als Dachstuhl und Holzschindeln als Dacheindeckung wieder in Erinnerung gerufen.
Ausgangslage
Gartengebäude wie Lauben und Aussichtskabinette waren im 18. Jahrhundert wichtige architektonische Elemente, die erst einen Landschaftsgarten zu einem Gesamtkunstwerk machten. Die Schönheit und Harmonie der Pavillons war von zentraler Bedeutung. Lauben wurden so angelegt, dass sie Spazierenden die freie Sicht auf den Garten und die umgebende Landschaft eröffneten. Die gedeckten Sitzgelegenheiten schützten nicht nur vor Wind, Regen und Sonne, sondern dienten als gestalterische Elemente der Verschönerung der Gartenanlagen.
Entwurfsidee
Die anfangs des 19. Jahrhunderts errichtete Sophienruhe war ein Rückzugsort und eröffnete den Besucher*innen einen herrlichen Blick auf den gegenüberliegenden Schlossberg Birseck. Der kleine Bau stand bis 1947 am Weg hinter dem Mittelweiher und hatte der damaligen Mode folgend, die Form eines klassizistischen Tempels. Obwohl von der historischen Sophienruhe kaum Dokumente und Überlieferungen existieren, entspricht die neu erbaute Sophienruhe den spärlichen Vorlagen.
Die neue Sophienruhe befindet sich ebenfalls am Südufer des Mittelweihers und übernimmt die Funktion eines Aussichts- und Rückzugsortes. Die einfache Holzkonstruktion mit Bohlen als Stützen, räumlichem Fachwerk als Dachstuhl und Holzschindeln als Dacheindeckung bildet einen geschützten Bereich. Wie beim Temple rustique führt der Weg unverändert durch die Sophienruhe. An die Waldböschung angelehnt, lädt die Steinbank mit der Inschrift von Barbara Groher «In der Stille hören, was die innere Stimme sagt» zum Ausruhen und Verweilen ein.
Von Flubacher Nyfeler Architekten ehrenamtlich und im Dialog mit der Stiftung Ermitage Arlesheim und Schloss Birseck und der Denkmalpflege Baselland entwickelt, wurde das Projekt von Elisa Schreiner publiziert.