Haus am Platz

 
7306 Fläsch,
Schweiz

Veröffentlicht am 14. Juni 2016
Bearth & Deplazes AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Haus am Platz Fassade Platz Fassade Anbau Vorplatz Eingang Küche Esszimmer Wohnzimmer 1 Wohnzimmer 2 Wohnzimmer 3 Treppe OG Treppe DG Kojen Loggia DG Vergleich vorher/nachher

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Oberdorf 1, 7306 Fläsch, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2015

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
6275 m²
Geschossfläche
5380 m²
Nutzfläche
3335 m²
Gebäudevolumen
1380 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,7 Mio. CHF
Parkplätze
2

Beschreibung

Beim Projekt handelt es sich um ein saniertes Bauernhaus mit Erweiterungsbau mitten im Dorfkern von Fläsch in der Bündner Herrschaft.

Das Projekt steht mitten im Dorfkern von Fläsch.
Das Haupthaus befindet sich an der südwestlichen Parzellengrenze und orientiert sich zum Dorfplatz hin. Der Anbau erstreckt sich Richtung Norden, während die bestehende Scheune die nordöstliche Ecke der Parzelle besetzt. Umfriedungsmauern, bzw. Gartenzaun markieren, wie in Fläsch üblich, die Grundstückgrenze.
Die Gebäudekörper spannen drei Aussenräume auf, welche auf unterschiedlichen Niveaus liegen. Der gepflästerte Vorplatz, der rückwärtige Gemüsegarten sowie der auf Wohnraumniveau liegende Blumen- u. Pflanzengarten.

Der Altbau, welcher auf vier alten Gewölbekellern aufliegt, wurde umfassend saniert. Bis auf die Giebelwände im Dachgeschoss konnten die Aussenmauern grösstenteils erhalten werden. Im Innern wurde das Haus bis auf die erhaltenswerten Elemente wie z.Bsp. der Kaminhute vollständig ausgehöhlt. Die Holzbalkendecken wurden durch Betondecken ersetzt. Damit eine angenehme Raumhöhe erreicht werden konnte, wurde die Bodenheizung in die Decke eingegossen.
Ein wichtiges Merkmal des Altbaus ist der Dachrandabschluss. Das Ortdetail mit den minimal vorstehenden Dachziegeln orientiert sich an benachbarten Altbauten im Dorf. Das Gebäude wurde 3-seitig mit einer mineralischen Aussenwärmedämmung verkleidet und anschliessend gekalkt. Auf der Platzseite entschied man sich aufgrund der mechanischen Abnützungsgefahr für einen Wärmedämmputz.

Als Ergänzung zum bestehenden Wohnhaus wurde ein eigenständiger Anbau realisiert. Der überhohe, bis in den Giebel laufende Wohnraum in Sichtbeton bildet einen Bruch zu den eher gedrungenen Räumen im Altbau.
Die dunkel eingefärbte äussere Schale nimmt mit ihrer in der Tiefe versetzten vertikalen Bretterschalung Bezug zur verwitterten Holzfassade der bestehenden Scheune. Der „versteinerte Holzbau“ soll auch an die rückgebauten Holzanbauten auf der Parzelle erinnern.
Das in der vertikalen nach oben auslaufende Fassadenrelief nimmt Bezug auf den Fläscherberg im Hintergrund.

Die Grösse der Fenster wurde weitgehend beibehalten, während die Fensterpositionen auf die Innenräume abgestimmt wurden.
Neue markante Öffnungen in der Altbaufassade sind die Loggia und der Küchenausgang, welche zusammen mit den unterschiedlich tiefen Trichterleibungen das murale Wesen des Altbaus unterstützen.
Das Thema der tiefen Fensterleibungen spiegelt sich beim Anbau im Innenraum wieder.
Schräge Fensterleibungen aus Betonelementen lenken den Blick beim Nordfenster in den Garten und beim Westfenster in die Ferne.

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