Haus inmitten von Bäumen

 
1997 Haute-Nendaz,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. März 2022
Lionel Ballmer architectes Sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Ostfassade Titelbild Südostfassade Südostfassade Bürobibliothek Wohnen Esszimmer Küchen Küchen Zimmer Südwestfassade

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
04.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
500 m²
Geschossfläche
16 m²
Nutzfläche
80 m²
Gebäudevolumen
320 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
450'000 CHF
Parkplätze
2

Beschreibung

Dieses kleine, gerade mal 80 m² grosse Haus aus einheimischem Holz, das in sechs Monaten Bauzeit errichtet wurde, liegt auf 1400 m Höhe. Es orientiert sich in seiner Dimension, seiner Einfachheit, seinen Materialien und seinem minimalistischen Ausdruck an den alpinen und ländlichen Nachbarn. Das Holzhaus fügt sich in die Landschaft ein.

Ausgangslage

Das kleine Holzhaus mit seiner Werkstatt liegt im Zentrum des Touristenortes Haute-Nendaz inmitten von 50 Jahre alten Bäumen, die von den Vorfahren des Bauherrn, den Besitzern des benachbarten Chalets, gepflanzt wurden. Das Projekt wird auf der gegenüberliegenden Seite des Familiengebäudes errichtet. Das Projekt verdichtet das Grundstück, indem es das bestehende Grundstück teilt.

Entwurfsidee

Der Grundrissversatz der beiden Baukörper schafft in der Mitte einen Raum, einen Garten, der trotz der Nähe zum elterlichen Chalet und der benachbarten Siedlung intim und abgeschieden von der Welt ist. Die Enge des Grundstücks formt die Volumetrie des Hauses, während die Gemeindeordnung die maximale Höhe festlegt. Das Ergebnis ist ein einfacher Monolith, der auf allen fünf Seiten mit unbehandelten Lärchenholzlamellen aus der Region verkleidet ist, sodass er mit seinen pflanzlichen Artgenossen verschmilzt. Im Inneren erschliesst die zentrale Treppe, das eigentliche Rückgrat des Projekts, fünf Halbebenen, die jeweils aus zwei verschiedenen Bereichen bestehen. Die sogenannten «öffentlichen» Bereiche befinden sich in den unteren Stockwerken, die «privaten» Bereiche in den oberen Ebenen. Dieses innere Labyrinth, das sich in eine Reihe von «kleinen Welten» öffnet, vermittelt das Gefühl, an einem Ort zu leben, der grösser ist, als er tatsächlich ist. Diese Suche nach Minimalismus sowohl auf räumlicher als auch auf materieller Ebene steht im Gegensatz zum Diktat des «immer mehr» der heutigen Gesellschaft. Diese Räume sind zwar introvertiert, stehen aber dennoch im Dialog miteinander und mit ihrem eigenen äusseren Kontext.

Projektierung

Die Innenwände, Aussenwände, Bodenplatten, das Dach und die Möbel bestehen aus Fichtenholz, das ebenfalls aus der Region stammt. Diese vorgefertigten Holzplatten verkleiden das gesamte Haus. Diese Homogenität der verwendeten Materialien, die auf die früheren Gebäude in den Bergen verweist, schafft einen starken Kontrast zur Aussenvegetation, beruhigt aber auch die visuelle Lesbarkeit dieser sehr kleinen Räume.

Realisierung

Die Heizung und das Warmwasser werden von einem Pelletkessel erzeugt. Unter den Möbeln angeordnete Heizkörper verteilen die Wärme gleichmässig in jedem Raum. Ein Holzofen im Wohnbereich kann wahlweise die Wärmeerzeugung des Kessels im Winter übernehmen. Im Sommer sorgen die Bäume entlang der Grundstücksgrenze für grosse Schattenbereiche, die das Gebäude bei großer Hitze kühl halten.

Besonderheiten

Die Bauphase dauerte nur 6 Monate, was hauptsächlich auf die Verwendung von vorgefertigten Paneelen zurückzuführen ist.

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