REFH Tannenweg

 
8408 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Elias Leimbacher Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014

Ansicht Nord, Sommer Ansicht Nord, Winter Ansicht Nord-West, Gewitter Ansicht Ost Ansicht Ost mit Garten Ost-Lukarne, Innen West-Lukarne, Innen Wohnzimmer Eingangsbereich mit eigenem Tapetenmuster aufgefrischt Strassenansicht Zugangsansicht Vor Umbau

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
01.2010

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Geschossfläche
4178 m²
Gebäudevolumen
4530 m³
Parkplätze
1

Beschreibung

Aufstockung und Sanierung 4 Reiheneinfamilienhäuser in Winterthur

Ausgangslage

Die Aufgabe bestand darin, ein Reiheneinfamlienhaus aus den 1950er Jahren aufzudatieren.
Die originale Substanz war in gutem Zustand. Die grosse Herausforderung steckte darin,
neue Ansprüche - ein zusätzliches Zimmer und ein zweiter Nassraum - zu integrieren,
ohne dabei die stimmige Raumkomposition zu stören.

Entwurfsidee

Zusätzliche Hürden ergaben sich aus der baurechtlichen und nachbarschaftlichen Situation.
Schliesslich gelang eine baurechtlich einwandfreie Lösung, welche die Nachbarn,
trotz unterschiedlicher Interessenslagen, zum gemeinsamen Bauen animierte.
Es entstand ein Neuer- Altbau oder Alter-Neu.

Projektierung

Auszug aus ‚Winterthurer Jahrbuch 2013‘ von Adrian Mebold:
Reihenhäuser bestimmen in vielen Quartieren das Bild. Wer ein solches Haus kaufte, ordnete sich
dem einheitlichen Charakter einer solchen Reihe unter. Das ist Vergangenheit; in vielen Quartieren
der 1950er-Jahre fallen die abrupten Brüche in der Dachlandschaft auf, wenn Dächer angehoben
wurden, um mehr Wohnraum zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund verdient die Gesamtlösung des
jungen Winterthurer Architekten Elias Leimbacher bei den in die Jahre gekommenen Reihenhäusern
am Tannenweg Beachtung. Was auf den ersten Blick als exzentrisches Spiel mit Lukarnen erscheint,
ist ein von innen heraus entwickeltes Konzept, das im Erdgeschoss beginnt und unter dem Dach
endet, wo Bade- und Schlafzimmer untergebracht sind. Die gestaffelt in den (Schatten-)Hang
gebauten Häuser mit ihren zweigeteilten Dachschrägen und den differenzierten
Gaubenkonstruktionen bilden einen starken Rhythmus. Für die bemerkenswerte Leistung wurde
Leimbacher im Rahmen des Architekturpreises Region Winterthur 2012 mit einer Anerkennung
ausgezeichnet.

Besonderheiten

Auszug aus ‚werk, bauen + wohnen 5/2012‘ von Caspar Schärer:
Sechzig Zentimeter mehr
Umbau von vier Reihenhäusern in Winterthur von Elias Leimbacher
... . Dieselbe Präzision und Aufmerksamkeit auf kleine Details zieht sich durch den
ganzen Umbau, wirkt aber natürlich bei der Umgestaltung des schrägen Dachs am
Eindrücklichsten. Augenfällig sind zunächst die schlanken, wechselseitig auf der
Strassen- und der Gartenseite hoch aufschiessenden Lukarnen. Sie sind offensichtlich als neues
Element ausgezeichnet; wie sehr sie jedoch aus dem Bestand wachsen, zeigt sich erst beim
genaueren Hinsehen. Subtil wird zwischen den beiden Ausrichtungen differenziert und mit den
Lukarnen und den Dachrändern gearbeitet, um diesen Unterschied zu akzentuieren. Von der
Westseitigen Strasse aus sind vier Gauben sichtbar, die wie auf Pultdächer aufgesetzt wirken. Sie sind
mit hellem Wellblech verkleidet und ihr Dachrand ist nur minimal ausgeprägt – man könnte sie als
«modern» bezeichnen. Ganz anders die Lukarnen auf der Gartenseite im Osten, die von einem
kräftigen und überkragenden Dachrand gezeichnet sind und sich somit klar als integrale Bestandteile
des Daches einordnen lassen.
Millimeterarbeit
Dass die beiden silhouettenbildenden Zinken des Dachs auch im Inneren mit interessanten Räumen
korrespondieren, erstaunt nicht weiter. Wie bei allen bisher beschriebenen Arbeiten des Umbaus ist
der Architekt auch beim Innenausbau seiner Einheit mit grosser Akribie vorgegangen. ...
Aus den sechzig Zentimetern mehr Raumhöhe fürs Dachgeschoss hat Elias Leimbacher vermutlich
das Maximum für die vier Häuser gewonnen. Das Dachgeschoss ist nicht einfach nur nutzbar
gemacht, es gab den Anstoss für ein neues, bemerkenswertes räumliches Ensemble. Der bestehende,
klug austarierte Grundriss hat eine passende Erweiterung erfahren. Und indem die Nachbarn in den
Umbau mit einbezogen wurden, konnte die Idee auf eine kleine städtebauliche Einheit, zum Vorteil
aller, ausgedehnt werden.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192062410